GOMADINGEN. Schwimmbad und Saunabereich hat die Gemeinde schon auf den aktuellen Stand der Zeit gebracht. Jetzt soll auch das ebenso antiquierte wie störungsanfällige Kassensystem erneuert werden. EDV-Fachmann Gerd Besch stellte dem Gemeinderat eine Lösung vor, bei der Badegäste mit einer einzigen Chipkarte alles bezahlen können: »Den Eintritt genauso wie den Kaffee, das Hanuta und die Leihgebühr fürs vergessene Handtuch«, so Bürgermeister Klemens Betz.
Auch das Personal hat es mit der neuen Kasse deutlich einfacher: Auf der dazugehörigen Online-Plattform können nicht nur Artikelbestände und Preislisten verwaltet werden, sondern auch statistische Daten abgefragt werden. Wie viele Besucher waren an welchem Tag im Bad und welche Snacks verkaufen sich am besten? Das System spuckt die Daten aus. Bezahlt und mit Guthaben aufgeladen werden kann die Chipkarte – das war den Gemeinderäten wichtig – nicht nur in bar, sondern auch mit EC-Karte. Das Lesegerät ist sogar schon für die nächste Zukunftsphase gerüstet, wie Besch ausführte: Auch der Bezahlung mit dem Smartphone steht nichts im Wege.
Mieten, nicht kaufen
Weil die Technik schnell veralte und teils auch anfällig sei, fahre man auf lange Sicht besser, wenn man die Kasse miete und nicht kaufe: Darin waren sich die Räte einig, auch wenn diese Variante – über fünf Jahre hinweg betrachtet – mit rund 280 Euro Mehrkosten jährlich verbunden sei, wie Claudia Ostertag ausgerechnet hatte. Rund 1 500 Euro beträgt die Leasing-Gebühr im Jahr, eine einmalige Anschaffung hätte mit 6 114 Euro zu Buche geschlagen.
Mit Zusatzkosten verbunden ist auch eine weitere Entscheidung zum Bad, die der Gemeinderat ebenfalls einstimmig traf. Ab Juni ist immer donnerstags – bisher war an diesem Tag komplett zu – Damen-Sauna-Abend. Dafür wird auf 450-Euro-Basis eine Mitarbeiterin eingestellt. Bei Öffnungszeiten von 18 bis 22 Uhr und anschließendem Putzen fallen pro Woche 50 Euro Extra-Kosten an, überschlug Siegbert Hossinger: »Da müssen schon Einige kommen.« Ob sich die Sache auszahlt? Auf Spekulationen wollte sich Claudia Ostertag gar nicht erst einlassen: »Was ist zuerst da, die Henne oder das Ei, das Angebot oder die Nachfrage? Wir müssen es einfach ausprobieren.« So wird’s gemacht: Bis Jahresende läuft die Testphase, »dann ziehen wir Bilanz«, versprach der Bürgermeister. (GEA)