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Aktuell Infrastruktur

Das Nahwärmenetz für Pfronstetten kommt

Der Gemeinderat Pfronstetten hat die ersten Ausschreibungen auf den Weg gebracht.

Von der Heizzentrale zum Warmwasserspeicher, von der Hausübergabestation an Wärmeabnehmer: ein Nahwärmenetz im Überblick. GRAFIK
Von der Heizzentrale zum Warmwasserspeicher, von der Hausübergabestation an Wärmeabnehmer: ein Nahwärmenetz im Überblick. GRAFIK: STADTWERKE
Von der Heizzentrale zum Warmwasserspeicher, von der Hausübergabestation an Wärmeabnehmer: ein Nahwärmenetz im Überblick. GRAFIK: STADTWERKE

PFRONSTETTEN. Seit zwei Jahren laufen im Rahmen des Projekts »Zukunftsdorf Pfronstetten« die Planungen für die Errichtung eines Nahwärmenetzes in der Gemeinde. Im südlichen und westlichen Bereich der Ortslage haben sich genügend Interessenten gefunden, ein Netz kann hier wirtschaftlich aufgebaut werden. Der Gemeinderat hat nun grünes Licht für die Ausschreibungen gegeben.

Das Nahwärmenetz wird in zwei Bauabschnitten erstellt, weil im Zuge der Arbeiten auch die Kanalisation erneuert und die Glasfaserinfrastruktur verbessert werden soll.

Schon im kommenden Winter 2022/23 sollen die ersten Pfronstetter im südlichen Bauabschnitt mit Nahwärme heizen können. Die Arbeiten werden jetzt vergeben. Die Gewerke für den zweiten Abschnitt sollen noch in diesem Jahr ausgeschrieben und vergeben werden. Sie werden im nächsten Winter aber noch nicht abgeschlossen sein.

Hackschnitzel und Flüssiggas

Das Blockheizkraftwerk wird am östlichen Ortsrand entstehen, das Gelände konnte mittlerweile erworben werden. Der größte Anteil, etwa 85 Prozent der Wärme, wird durch Holzhackschnitzel oder Pellets erzeugt, den Rest steuert eine Flüssiggasanlage bei. Bei sehr hohen Belastungen kann die noch vorhandene alte Ölheizung in der Albhalle zugeschaltet werden.

Alternativ prüft die Verwaltung eine Versorgung des Kraftwerks mit Biogas aus der Biogasanlage in Aichelau, Kapazität wäre vorhanden. Die notwendigen Leitungen können aber nicht schnell genug verlegt werden, der erste Winter des Wärmenetzes müsste mit einer provisorischen Container-Heizung überstanden werden.

Das Planungsbüro Zelsius rechnet für die Variante Pellets/Flüssiggas mit Kosten in Höhe von gut 2,9 Millionen Euro, für die Kombination Biogas/Pellets mit 3,5 Millionen Euro. Beide Varianten könnten mit 600 000 Euro gefördert werden. Der Vollkostenwärmepreis soll bei beiden Varianten unter 11 Cent liegen, ab dem dritten Jahr soll die Anlage rentabel arbeiten. Für Interessierte besteht weiterhin die Möglichkeit, sich an das Netz anbinden zu lassen. (eg)