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Blumenwiesen-Königin in einem bedrohten Reich

Verein Blumenwiesen-Alb inthronisiert in Sonnenbühl seine neue Regentin

Sandra Wild aus Gönningen ist die neue Blumenwiesenkönigin. Foto: Dewald
Sandra Wild aus Gönningen ist die neue Blumenwiesenkönigin. Foto: Dewald
Sandra Wild aus Gönningen ist die neue Blumenwiesenkönigin. Foto: Dewald

SONNENBÜHL. Es ist »das schönste Reich, das man sich vorstellen kann«, findet Umweltstaatssekretär Andre Baumann. Und Sandra Wild aus Gönningen wird es in den nächsten Jahren regieren und repräsentieren – als Blumenwiesen-Königin des Vereins Blumenwiesen-Alb. Baumann, der die neue Hoheit am Freitagvormittag in ihr Amt einführte, betonte aber auch: »Ihr Reich ist ein wenig bedroht.« Die Vielfalt zu erhalten, ist eine Aufgabe, bei der viele Mitstreiter gefordert sind.

Der Verein Blumenwiesen-Alb, der 2009 gegründet wurde, ist deshalb auf breiten Konsens angelegt. Erster Vorsitzender ist Dr. Rainer Oppermann vom Institut für Agrarökologie und Biodiversität in Mannheim, sein Stellvertreter Gebhard Aierstock, Vorsitzender des Kreisbauernverbands. Denn artenreiche Wiesen zu erhalten, ist nur zusammen mit der Landwirtschaft möglich, wie die Festredner am Tag der Blumenwiesen-Königin einmütig betonten. Baumann: »Alles Naturschutzgeld würde nicht ausreichen, um die Arbeit der Landwirte zu ersetzen.«

»Hier ist das Blumenwiesenland dieses Planeten«

Mit im Boot waren von Anfang an neben dem Naturschutzbund (Nabu) auch der Landkreis Reutlingen und verschiedene Kommunen – unter anderem Sonnenbühl, wo nach der ersten Blumenwiesen-Königin 2008 jetzt zum zweiten Mal die neue Regentin in ihr Amt eingeführt wurde.

Das ist kein Zufall: In dieser Gemeinde ist der Anteil artenreicher Blumenwiesen am gesamten Grünland besonders hoch. Während es landesweit rund 25 Prozent und im Landkreis etwa 40 Prozent sind, kommt Sonnenbühl auf einen Anteil von etwa 80 Prozent. »Einer der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas«, wie der Staatssekretär die Blumenwiesen be-nannte, ist hier also besonders weit verbreitet. Welchen Schatz die Region hier hegt, ist gar nicht deutlich genug zu betonen, und der Schutzstatus der FFH-Mähwiesen trägt dem Rechnung. Baumann: »Hier ist das Blumenwiesenland dieses Planeten.«