ENGSTINGEN. Der erste Monat des Jahres war wie der Vormonat Dezember extrem zweigeteilt. Während im Dezember die erste Hälfte sehr kalt mit winterlichen Eigenschaften war, so war im Januar der Winter in der zweiten Hälfte dominant. Dazwischen gab es eine vierwöchige extrem milde Wetterperiode. Wetterexperte Roland Hummel zieht Bilanz für den Januar.
Das Jahr 2023 begann frühlingshaft mit 14 Grad am 1. und 2. Januar. Danach pendelten sich die Tagestemperaturen bei 5 bis 10 Grad Celsius ein, viele Nächte blieben frostfrei. Die Niederschläge fielen zumeist als Regen oder Schneeregen.
Erst ab dem 17. Januar wurde es kälter mit zeitweiligem Schneefall. Es bildete sich in der Folgezeit eine Schneedecke von 5 bis 10 Zentimetern. Eingeschränkter Wintersport war nun wieder möglich, am besten geeignet war die dünne Schneedecke für die Rodler. Bei Dauerfrost konnte sich die Sonne kaum durch die mehrtägig vorhandene Hochnebeldecke durchsetzen. Am kältesten war es in der klaren Nacht vom 20. auf den 21. Januar mit Starkfrost bis zu minus 14,7 Grad in der Klimahütte, knapp über der Schneeoberfläche waren es sogar minus 18,5 Grad. Innerhalb von zwei Wochen gab es somit einen Temperaturunterschied von fast 30 Grad. Zum Monatsende hin gab es dann aber eine deutliche Frostabschwächung mit beginnendem Tauwetter (mehrtägiges Glatteis durch gefrorenen Boden) am Monatswechsel.
Mit einer mittleren Temperatur von 1,1 Grad Celsius war der Januar 2023 um 2,1 Grad milder als normal (1991 bis 2020). Zur Monatsmitte betrug der Wärmeüberschuss sogar noch über 6 Grad. Der Monat war oft trüb oder wolken-verhangen, daher konnten nur 27 Sonnenscheinstunden gemessen werden (normal 66). Nur acht Tage blieben trocken, da aber die Niederschläge nicht intensiv waren, wurden nur 48 Millimeter registriert (normal 74). Die 15 Schnee-tage ergaben eine durchschnittliche Höhe von 3,3 Zentimetern (normal sind 20 Tage mit 7 Zentimetern). (hu)