ENGSTINGEN. »Alles«, erklang es lautstark und vor allem einstimmig kurz vor Ende auf die Frage, was denn am besten angekommen sei. »Dann hat euch der Tag bei der Feuerwehr gefallen?«, fragte Kommandant Daniel Geist trotzdem sicherheitshalber noch einmal nach. Der zustimmende »Ja«-Ruf aus den Kinderkehlen war an Lautstärke fast nicht zu überbieten und hallte nur so durch die Gassen.
23 Kids aus Engstingen, Holzelfingen, Trochtelfingen und sogar Hechingen im Alter zwischen acht und zwölf Jahren durften sich einen Tag lang mal als kleine Feuerwehrleute fühlen und dabei so manches über diese Rettungseinheit lernen. So stand wie im richtigen Leben eines Feuerwehrmanns oder einer Feuerwherfrau zuerst eine kleine Theorie-Einheit zum Thema Brennen und Löschen auf dem Tagesplan. So legte der Kommandant etwa sein Augenmerk auf die Fragen »Wie verhält man sich im Brandfall, wie setzt man einen Notruf ab und welche Informationen muss man der Leitstelle angeben?«.
Wie löscht man am besten?
Es folgten praktische Unterweisungen zu diesen Themen. So wurde etwa hundertprozentiger Alkohol in einem Gefäß angebrannt. Dass Wasser hier nicht zum Löschen geeignet sei, wurde den Kids augenscheinlich schnell klar. »Wie und womit bringen wir das Feuer dann jetzt am besten aus?«, fragte der Feuerwehrchef und zeigte die Möglichkeit, wie ein Brand erstickt werden kann. Auch hielten die zwölf Helfer leere oder mit Wasser gefüllte Plastikbecher über eine Flamme um zu demonstrieren, welcher Becher und wie schnell er herunterbrennen würde.
Nach weiteren praktischen Übungen und dem gemeinsamen Mittagessen ging es für die Kids so richtig aktionsreich weiter. Sie durften Feuerwehr-Schutzkleidung anprobieren oder selbst testen, wie schwer die Ausrüstung wie etwa Atemschutzgeräte sind, brennende Paletten löschen, beim Spritzen mit Feuerwehrschläuchen versuchen, einen Ball ins gegnerische Tor zu befördern, mit einer Kübelspritze Tennisbälle von Kegeln herunterspritzen. Im Gerätehaus konnten die Kinder mit einem Spreizer versuchen, Plastikbecher zu bewegen, ohne sie zu zerdrücken. »So können sie ein Gefühl für die hydraulischen Rettungsgeräte entwickeln«, meinte Geist. Natürlich durften die Kids auch in den großen Fahrzeugen eine Runde drehen und als Höhepunkt des Tages eine Fettexplosion aus nächster Nähe miterleben.
Sie wolle vielleicht mal zur Jugendfeuerwehr gehen, sagte die zehnjährige Magdalena nach dem interessanten Tag. Die achtjährige Lotta möchte ebenfalls mal zur Feuerwehr gehen. »Mein Papa ist da auch schon dabei.« Und für Phil Heinzelmann steht schon fest, genau wie sein Opa und Uropa es mal waren, Teil der Engstinger Wehr zu werden. »Nächstes Jahr werde ich zwölf, dann fange ich bei der Jugendwehr an«, verkündete er ziemlich selbstbewusst.
»Genau das ist unser Ansinnen, wir möchten mit unserer Teilnahme am Ferienprogramm natürlich ein paar mehr junge Leute für unsere Jugendfeuerwehr gewinnen«, sagte Geist unumwunden. Zum Schluss gab es für alle Kinder eine Urkunde und ein kleines Geschenk als Erinnerung. (GEA)