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Aufregende Stunden für Kinder und Jugendliche bei der Feuerwehr Sonnenbühl

Sonnenbühler Jugendliche erleben, wie es sich anfühlt, einen ganzen Tag als Einsatzkraft zu arbeiten.

Die Jugendfeuerwehr Sonnenbühl hat ihren 24-Stunden-Dienst gut gemeistert.
Die Jugendfeuerwehr Sonnenbühl hat ihren 24-Stunden-Dienst gut gemeistert. Foto: Gea
Die Jugendfeuerwehr Sonnenbühl hat ihren 24-Stunden-Dienst gut gemeistert.
Foto: Gea

SONNENBÜHL. »Angetreten zum Übungsdienst.« Das war die Ansage für 42 Jugendliche der Jugendfeuerwehr Sonnenbühl. Nachdem Corona den zweijährigen Rhythmus, in dem der sogenannte Berufsfeuerwehr-Tag stattfindet, unterbrochen hat, fand er nun wieder statt.

In 24 Stunden konnten die Jugendlichen von zehn bis 18 Jahren am eigenen Leib spüren, was es heißt, ein Berufsfeuerwehrmann zu sein. Zwischen Einsätzen und dem Ruhen in der Nacht fallen so noch einige Dinge an wie die Feuerwehrautos wieder einsatzbereit zu machen, zu kochen für die gesamte Wachbesetzung, Geschirr abzuspülen, die Feuerwehr-Wache zu, dazu noch theoretische Ausbildung in der Feuerwehr-Technik, Frühsport und natürlich Gestaltung der Freizeit mit Spielen und Gesprächen, was der Kameradschaft nützt.

Bei Alarm muss es schnell gehen

Nach dem pünktlichen Antreten der 42 Jugendlichen, darunter vier Mädchen, kontrollierte Jugendfeuerwehrwart die Anwesenheit und gab die Aufteilung der Jugendlichen auf die Feuerwehr-Autos bekannt. Diese Einteilung wurde nach jedem Einsatz verändert und am Schwarzen Brett ausgehängt, um jedem die Möglichkeit zu geben, möglichst viele unterschiedliche Funktionen zu haben. Alle organisatorischen Dinge wurden angesprochen, die Teilnehmer machten sich mit der Technik der Autos vertraut.

24-Stunden-Dienst: Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Sonnenbühl absolvieren einen Tag lang spannende Einsätze.  FOTOS: FEUERWEH
24-Stunden-Dienst: Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Sonnenbühl absolvieren einen Tag lang spannende Einsätze. Foto: Gea
24-Stunden-Dienst: Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Sonnenbühl absolvieren einen Tag lang spannende Einsätze.
Foto: Gea

Lang ließ der erste Einsatz des Tages nicht auf sich warten, der Gong in der Feuerwache ertönte, und eine Durchsage gab das Einsatzstichwort. Also so schnell wie möglich in die Einsatzklamotten, ab auf das Fahrzeug und zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person in Undingen. An der Einsatzstelle angekommen wurde der Einsatz schnell und routiniert abgearbeitet. Nachdem der »Karrle«, der eine Übungspumpe ist, befreit war, hieß es Abbauen und Abrücken auf die Wache, um wieder einsatzbereit zu sein. Die dort Zurückgebliebenen haben bereits angefangen, das Essen vorzubereiten. Es gab Leckereien vom Grill, mit Brötchen und dazu genug angebratene Zwiebeln.

Spülen, aufräumen, weiter geht’s: Theoretische Ausbildung zu den Themen Löschen und Hilfeleistung stand auf dem Plan. Danach wurde die Freizeit mit Fußball spielen, Karten spielen und anderen gemeinsamen Spielen vertrieben. Ein weiterer Einsatz unterbrach das Spiel: »Brandeinsatz Hühnerstall, Sportplatz Genkingen«. Es rückten aus: LF Undingen, LF Genkingen, MTW Genkingen. Während der Fahrt nach Genkingen war Anspannung zu spüren. Sie verflog, als die Flammen des Hühnerstalls zu sehen waren und gelöscht wurden. Alles klappte wie am Schnürchen. An lange Nachtruhe war danach nicht zu denken: Um 5.45 Uhr wurden die Jugendlichen von einem Alarm aus dem Bett gerissen. Es ging nach Erpfingen, um eine Katze aus einem Baum zu befreien. Um 6 Uhr wurden die restlichen Jugendlichen zu einem Parallel-Einsatz nach Willmandingen gerufen. Hier versuchte eine Person, von einem Dach zu springen. Die Feuerwehrleute bauten ein Sprungkissen auf und fingen die Person damit auf.

Einsätze Schlag auf Schlag

Fürs Frühstück blieb danach nicht viel Zeit. Für drei Fahrzeuge ging es nach Willmandingen, wo ein Forstarbeiter unter einem Baumstamm eingeklemmt war. Der Rest der Wachmannschaft wurde nach Genkingen zu einem Hilfeleistungseinsatz mit einer Person in Grube gerufen.

Foto: Gea
Foto: Gea

Um den Anforderungen der täglichen Einsätze körperlich standzuhalten, machen die Berufsfeuerwehrleute regelmäßig Sport. Das wurde allen Jugendlichen von einem Betreuer durch Joggen, Sally-Up/Down und einem Zirkel-Training nahegelegt. Mitten im Zirkel-Training wurden jedoch alle von einem Brand eines Müllcontainer in Undingen überrascht. Anschließend gab’s einen weiteren Alarm. Gesucht wurde eine vermisste Person im Wald am Golfplatz in Undingen. Wer von den Jugendlichen nach dem Sport noch nicht fertig war, war es spätestens jetzt. Deshalb gab es auf der Wache endlich das lang ersehnte Schnitzel mit Kartoffelsalat als Mittagessen.

Damit war der Einsatz-Tag noch nicht beendet. Nach einem Theorie-Teil ertönte der Gong erneut: Wohnhausbrand in Erpfingen mit vermisster Person. Ob Einsatz-Planung und -Leitung, Personensuche, Brandbekämpfung im Innenangriff oder Retten einer Person über die tragbare Steckleiter, alles wurde schnell und souverän abgearbeitet. Viele Sonnenbühler schauten dabei zu. Der Jugendwart war sehr zufrieden mit seinen Jugendlichen. »Das ist unsere Zukunft, auf die wir sehr stolz sein können!«, lobte er.

Jugendliche aus Sonnenbühl zwischen zehn und 17 Jahre alt sind und Lust haben, bei der Feuerwehr dabei zu sein, können einfach mal zu einer Feuerwehr-Übung kommen. (eg)