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Aktuell Alltag

Achtsam auf zwei Rädern: Mit dem Rad zur Arbeit

Aus dem Sport-Abstinenzler Jens Altenmüller ist ein begeisterter Rad-Pendler geworden: auf den 23 Kilometern zwischen Wohn- und Arbeitsplatz lässt er den Alltag hinter sich und lüftet den Kopf

Ein E-Bike oder einen Carbon-Renner braucht er nicht: Jens Altenmüller hat sich mit dem »alten Bock«, den ihm sein Schwiegervate
Ein E-Bike oder einen Carbon-Renner braucht er nicht: Jens Altenmüller hat sich mit dem »alten Bock«, den ihm sein Schwiegervater geschenkt hat, angefreundet. FOTO: BLOCHING
Ein E-Bike oder einen Carbon-Renner braucht er nicht: Jens Altenmüller hat sich mit dem »alten Bock«, den ihm sein Schwiegervater geschenkt hat, angefreundet. FOTO: BLOCHING

GOMADINGEN. »Als ich zum ersten Mal nach Reutlingen und vor allem wieder zurück strampelte, bin ich tausend Tode gestorben und habe mir vorgenommen, dies nie wieder zu tun«, sagt Jens Altenmüller. Der Gomadinger kann heute über seine erste Fahrt zur Arbeit mit dem Rad herzlich lachen. Denn Kondition besaß er keine, auch wenn er früher einmal ziemlich viel Sport getrieben hatte. Dann kam vor drei Jahren der ärztliche Rat: »Ich sollte Ausdauersport betreiben, um meine ständig anhaltende körperliche Erschöpfung zu überwinden.«

Der 49-Jährige raffte sich auf – und tut es, nachdem er den Schock der ersten Fahrt überwunden hatte, seitdem immer wieder. 23 Kilometer liegen zwischen seinem Haus in Gomadingen und seinem Arbeitsplatz in Reutlingen, mehrmals in der Woche legt er sie mit dem Rad zurück. Als Krankenpfleger auf einer Depressionsstation kennt er Therapieformen wie die der Achtsamkeit. Auf den einsamen Fahrten zu teils ungewöhnlichen Tageszeiten kann er sie selbst anwenden: »Ich komme auf der Fahrt ganz zu mir, nehme mich und meine Umgebung bewusst wahr und lasse alle Belastungen, die ich bei der Arbeit erlebe, hinter mir.«