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Aktuell Bau-Innung

Zinsentwicklung belastet Baubetriebe in der Region

Mitgliederversammlung in Honau: Obermeister Jörg-Heinz Müller im Amt bestätigt. Noch gute Auftragslage. Thema Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung

Bauarbeiter
Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Foto: Karl-Josef Hildenbrand

LICHTENSTEIN-HONAU. Die Baubetriebe in der Region sind mit der wirtschaftlichen Situation noch zufrieden. Die Zinsentwicklung sowie gestiegene Baumaterialpreise belasten die Branche aber immer mehr. Das wurde bei der Mitgliederversammlung der Bau-Innung Reutlingen deutlich. Im Bereich Neubau wird mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Die Baubranche bemüht sich, immer nachhaltiger zu wirtschaften. Fachkräfte werden dringend gesucht. Jörg-Heinz Müller (Reutlingen) wurde als Obermeister wiedergewählt, heißt es in einer Mitteilung der Innung.

Die Baubetriebe in der Region haben das Jahr 2022 überwiegend zufrieden abgeschlossen. Dies hängt damit zusammen, dass nach wie vor hohe Auftragsbestände vorhanden sind, hob Obermeister Jörg-Heinz Müller in der Mitgliederversammlung im Hotel Restaurant Forellenhof Rössle in Honau hervor. Die Betriebe gehen jedoch davon aus, dass sich die Situation in den nächsten Monaten deutlich ändern wird. Denn die Zinsentwicklung belastet die Branche sehr. Gleiches gilt für die stark gestiegenen Materialpreise.

Die Zahl der Baugenehmigungen ist bereits deutlich gesunken. In vielen Gemeinden in der Region werden von Bauwilligen Bauplätze zurückgegeben, weil sich die Projekte derzeit nicht realisieren lassen. Die Betriebe rechnen deshalb mit einem deutlichen Rückgang des Auftragsvolumens.

Sorge über zukünftige Aufträge haben sie dennoch nicht: Es gibt eine Vielzahl von Bauaufgaben, die dringend gelöst werden sollten. Neben dem Neubau wird die energetische Sanierung des Wohnungsbestands immer wichtiger. Hinzu kommen Aufträge im Bereich Infrastruktur, bei der ein riesiger Nachholbedarf besteht.

Beste Perspektiven für Fachkräfte

Damit diese Aufträge umgesetzt werden können, verlangt die Branche aber eine Kehrtwende in der Politik. Die Förderung sowohl für den Neubau als auch für Sanierungsmaßnahmen im Bestand muss aufrechterhalten und verbessert werden, das stellten übereinstimmend der Obermeister und der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Reutlingen, Ewald Heinzelmann, fest. Des Weiteren müssen geltende Baunormen geändert werden, damit insbesondere im Sanierungsbereich wirtschaftlich gearbeitet und entsprechend den Bedürfnissen der Nutzer gebaut werden kann.

Der Bedarf an Fachkräften wird deshalb weiter hoch bleiben. Die Branche sucht dringend Fach- und Nachwuchskräfte und bietet beste Zukunftsperspektiven. Dies gilt ausdrücklich auch für weibliche Mitarbeiter, die derzeit noch in geringer Zahl beschäftigt sind.

Ein wichtiges Augenmerk legen die Betriebe derzeit auf das Thema Nachhaltigkeit. In weiten Teilen werden bereits recycelte Baustoffe verarbeitet. In Zukunft wird dieses Ziel noch mehr Beachtung finden. Zur Jahresmitte treten dazu neue Vorschriften in Kraft, mit denen die Vorgaben für das Recyceln von Baustoffen noch einmal erhöht werden.

Bei den Neuwahlen des Vorstands der Bau-Innung Reutlingen wurde der bisherige Obermeister Jörg-Heinz Müller einstimmig in seinem Amt bestätigt. Gleiches gilt für seine Stellvertreter Tobias Class (Römerstein), Rolf Geckeler (Sonnenbühl), André Kuder (Hülben) und Thomas Müller (Riederich).

Dem weiteren Vorstand gehören wie bisher an Gerhard Balz (Dettingen), Rolf Hailfinger (Sonnenbühl), Kay Jentz (Reutlingen), Friedrich Klein (Metzingen), Reiner Schädler (Lichtenstein) sowie Arno Stumm (Münsingen). Neu in den Vorstand wurde Luca Kächele (Hülben) gewählt.

Die Kasse der Innung wird von Petra Rudolf (Hohenstein) und Robin Jentz (Reutlingen) geprüft. (eg)

 

info@khs-reutlingen.de