Logo
Aktuell Gebühren

Abwasser wird in Lichtenstein teurer

Lichtensteins Gemeinderat setzt einstimmig Wasserzins und Abwassergebühren fest. Durchschnittliche Familie zahlt im Jahr 48,50 Euro mehr.

Die Abwasserbeseitigung ist eine aufwendige Sache.
Die Abwasserbeseitigung ist eine aufwendige Sache. Foto: Foto: Mulderphoto/adobe stock
Die Abwasserbeseitigung ist eine aufwendige Sache.
Foto: Foto: Mulderphoto/adobe stock

LICHTENSTEIN. Kurz vor Weihnachten stehen im Lichtensteiner Gemeinderat stets die Wasser- und Abwassergebühren auf dem Prüfstand. Das war am Donnerstag nicht anders. Kämmerin Sandra Stotz betonte gleich zu Beginn der Sitzung, dass die Gemeinde die Gebühren wieder für zwei Jahre festlegen will. Das sorge für Planungssicherheit bei Bürgern und Gemeinde und reduziere den Verwaltungsaufwand. Ergebnis der Gebührenkalkulation: Der Wasserpreis bleibt konstant, aber fürs Abwasser müssen die Lichtensteiner in den beiden kommenden Jahren deutlich mehr bezahlen.

Bevor es um die Gebühren ging, musste der Gemeinderat aber zuerst über den kalkulatorischen Zinssatz der Gemeinde sprechen. Das ist der Zins, den die Gemeinde erwirtschaften könnte, wenn sie ihr Geld nicht in Anlagegüter - etwa beim Abwasser - stecken müsste, sondern investieren könnte. Dieser Zinssatz ist somit auch ein Faktor bei der Gebührenkalkulation ist. Zum letzten Mal hatte Lichtenstein den kalkulatorischen Zinssatz 2012 festgelegt, nämlich auf vier Prozent, und seither nicht geändert. Geändert haben sich allerdings die Zinsen. Heute sind sie wesentlich niedriger als vor 14 Jahren. Für Lichtenstein ergibt sich eine durchschnittliche Verzinsung von 2,5 Prozent. Der Gesetzgeber lässt zu, dass dieser Wert um bis zu 0,5 Prozentpunkte auf- oder abgerundet werden kann. Der Gemeinderat folgte einstimmig der Empfehlung der Verwaltung, den Satz auf drei Prozent festzulegen. Auch deshalb, weil die Zinsen wieder etwas angezogen haben.

Senkung wäre möglich gewesen

Anschließend legte das Gremium den Wasserzins fest. Für 1.000 Liter, die aus den Hähnen sprudeln, zahlen die Lichtensteiner weiterhin 2,39 Cent. Zwar wäre rein kalkulatorisch eine Senkung auf 2,37 Euro pro Kubikmeter möglich gewesen. Auch angesichts der Tatsache, dass das für eine durchschnittliche Familie gerade mal 3 Euro im Jahr weniger ausmachen würde, entschied sich der Rat einstimmig, den Preis nicht zu verändern.

Deutlich teurer kommt die Lichtensteiner künftig das Abwasser. Für eine durchschnittliche Familie kostet das in den kommenden beiden Jahren jeweils 48,50 Euro mehr. Der Grund liegt aber nicht darin, dass die Kosten für die Abwasserbeseitigung in den Jahren 2025/26 steigen, sie sinken sogar. In den vergangenen Jahren hatte die Gemeinde den kalkulierten Preis auf 1,96 Euro senken können, obwohl er eigentlich höher gelegen hätte, weil sie noch rund 450.000 Euro, die die Bürger zwischen 2016 und 2019 zu viel bezahlt hatten, gegenrechnen konnte. So viel Überschuss steht aber nicht mehr zur Verfügung, deshalb müssen jetzt die Gebühren tatsächlich steigen. Dem Vorschlag, die Abwassergebühren, die sich aus Schmutz- und Niederschlagswasser zusammensetzen, auf 2,31 Euro anzuheben, stimmte das Gremium geschlossen zu. (GEA)