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Wilhelm-Hauff-Realschüler bereiten sich auf deutsche Meisterschaften vor

Testlauf im Computerraum

Spielstark und zuversichtlich: das Schulschachteam der Wilhelm-Hauff-Realschule.  FOTO: SAUTTER
Spielstark und zuversichtlich: das Schulschachteam der Wilhelm-Hauff-Realschule. FOTO: SAUTTER
Spielstark und zuversichtlich: das Schulschachteam der Wilhelm-Hauff-Realschule. FOTO: SAUTTER

PFULLINGEN. Ob’s wohl noch in den Supermarkt reicht, um eine Cola oder einen Becher Kaffee zu holen, fragt Maxim Marquart. Es ist kurz vor 15 Uhr und die Stimmung noch locker im Computerraum der Wilhelm-Hauff-Realschule (WHR). Dort sitzen die Hoffnungsträger des Württembergischen Schachbunds und bereiten sich auf die deutschen Schulschachmeisterschaften vor. Ein Blitzturnier, Bedenkzeit drei Minuten pro Partie, steht auf dem Programm. Ein Testlauf für die Meisterschaften, die in der Gruppe für Real- und Hauptschulen am 10. Juni beginnen – und zwar online.

Deshalb der Testlauf, erklärt Dieter Einwiller, der gemeinsam mit Jörg Uttendorfer schon seit 2007 die Schulschach AG an der WHR betreut. »Das ist die beste Mannschaft, die bisher an den Start ging«, spart Einwiller nicht mit Vorschusslorbeeren für das Team.

Jeweils ohne Punktverlust sicherten sich die Pfullinger den Bezirks- und den Landestitel. Mehrmals ist das WHR-Team schon bundesweit auf dem fünften Platz gelandet. Jetzt wär’s an der Zeit für mehr. Einer der härtesten Gegner dabei: die Schule am Roten Berg in Hasbergen in Niedersachsen. »Kein Hasberger«, hofft Danilo, als der Zeiger immer weiter auf 15 Uhr vorrückt. Denn dann werden die Gegner für das Blitzturnier zugeteilt. Schulen aus der ganzen Republik haben sich auf der Schachplattform ChessBase registriert.

»Das wird eine ganz andere Atmosphäre«, ist sich Einwiller mit Blick auf das Onlineturnier sicher. »Ich finde es schade, dass mir kein Gegner gegenübersitzt«, sagt Lea Klages, einziges Mädchen im Team. Und Lorenzo Heil, der mit seinen 15 Jahren bald als Ersatz in der Landesliga spielt, ergänzt: »Ich will die Verzweiflung in den Augen sehen«.

Wird’s in der kommenden Woche ernst, werden die Züge der Schüler von einem Programm überwacht. Das kann erkennen, ob der Spieler von einem Computer unterstützt wird. »Die spielen anders«, erklärt Einwiller. Und ansonsten sei es eine Frage des Vertrauens. Wobei es auch keinen Sinn mache, dass er seinen Spielern in der Partie Tipps für einen Zug gebe. »Das verwirrt eher«, erklärt er. Denn um zu helfen, müsste er auch seine Strategie erklären und dafür reiche die Zeit nicht aus. Inzwischen ist es still im Raum, die ersten Partien laufen. Der Testlauf für die Meisterschaft hat begonnen. (GEA)