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Wie der Einzelhandel Kunden und Mitarbeiter schützt

Kleine Geschäfte lassen nur wenige Kunden in den Laden und achten streng darauf, dass der 1,50-Meter-Abstand eingehalten wird. Auch in großen Lebensmittelmärkten achten die meisten Kunden inzwischen auf die gebotene soziale Distanz. Plexiglasscheiben als Infektionsschutz werden aber erst nach und nach eingeführt.

Verkauf hinter Schutzscheiben in der Bäckerei Berger in Reutlingen.
Verkauf hinter Schutzscheiben in der Bäckerei Berger in Reutlingen. Foto: Frank Pieth
Verkauf hinter Schutzscheiben in der Bäckerei Berger in Reutlingen.
Foto: Frank Pieth

PFULLINGEN/REUTLINGEN. Ende vergangener Woche beklagte sich eine GEA-Leserin darüber, dass sie beim Einkaufen von Infektionsschutz wenig bemerke. In einem Supermarkt in Pfullingen zum Beispiel »befinden sich Hunderte Menschen gleichzeitig und drängen sich um die Regale«, teilte sie mit. »Ein Mindestabstand, der zwar auf Plakaten gefordert wird, ist unmöglich einzuhalten. Menschen niesen und husten und stehen in zehn Meter langen Schlangen vor der Kasse. Die Verkäuferinnen tragen lediglich Handschuhe. Sie haben keinerlei Mundschutz und auch keine Barriere vor der Kasse.«

Das Kundenverhalten hat sich mittlerweile verändert. Viele Menschen scheinen inzwischen sehr darauf bedacht zu sein, die geforderten Abstände einzuhalten und anderen nicht zu nahe zu kommen. Das hat eine kleine Umfrage unter GEA-Redakteuren ergeben, die in den Läden und Märkten in und um Reutlingen einkaufen gehen.

Kleine Einzelhändler haben strikte Beschränkungen eingeführt: Beim Obst- und Gemüseladen am Pfullinger Lindenplatz ist der Einlass auf maximal zwei Kunden limitiert, ebenso beim Metzger und beim Bäcker nebenan. Die Linden-Apotheke lässt sogar nur jeweils einen Kunden ein und nutzt Plastikwannen als Abstandhalter zur Ausgabetheke. Inhaberin Susanne Ahl und ihre Mitarbeiterinnen schützen sich zudem mit Mundschutz und Handschuhen. »Die Kunden halten sich an die Vorgaben«, sagt sie.

Beim Bäcker Berger in Reutlingen und Pfullingen waren schon in der vergangenen Woche zusätzlich Plexiglasscheiben auf der Verkaufstheke installiert, um Kunden und Mitarbeiter wirksam voneinander zu trennen und einer Tröpfcheninfektion keine Chance zu geben.

Diese Schutzmaßnahme ist in den Supermärkten und Discountern in der Umgebung noch nicht so weit verbreitet. »Rewe und Penny installieren im Kassenbereich sukzessive in allen Märkten durchsichtige Schutzscheiben als Präventivmaßnahme für die Mitarbeiter, Aufkleber auf dem Boden weisen auf den einzuhaltenden Mindestabstand hin«, teilt Christina Schütz, Pressesprecherin der Rewe-Group, auf GEA-Nachfrage mit.

Ähnliches kündigt auch Aldi Süd für alle seine 1 930 Filialen an. Des Weiteren würden die Kunden gebeten, auf die wichtigen Hygiene- und Abstandsregeln zu achten, und dazu ermuntert, kontaktlos und mit Karte zu bezahlen, schreibt Pressesprecherin Nastaran Amirhaji. Und auch die Konkurrenz engagiert sich für den Infektionsschutz. »Aktuell installiert Lidl flächendeckend einen Plexiglasschutz an allen Kassen. Wir werden dies am Dienstag, 24. März, abgeschlossen haben«, teilt Sonja Kling von der Pressestelle Lidl Deutschland mit. (GEA)