Logo
Aktuell Fortschritt

Wie sich Musikschule, Kindergärten und Schulen in Pfullingen weiterentwickeln

Pfullingen soll sich weiterentwickeln. Dazu wurde in den Schulen, der Musikschule und den Kindergärten untersucht, was sich verändern muss. Ein Überblick.

Das Alte Schloss in Pfullingen wartet schon lang auf eine grundlegende Sanierung.
Das Alte Schloss in Pfullingen wartet schon lang auf eine grundlegende Sanierung. Foto: mewe
Das Alte Schloss in Pfullingen wartet schon lang auf eine grundlegende Sanierung.
Foto: mewe

PFULLINGEN. Die Stadt Pfullingen möchte sich weiterentwickeln. Konkret müssen dafür die Schulen, die Musikschule und die Kindergärten an die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger angepasst und in Teilen erweitert werden. Das hat eine Bedarfsanalyse der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Bildungsinstitutionen ergeben, über die in der jüngsten Gemeinderatssitzung gesprochen wurde. Allen Maßnahmen, die im Gremium vorgestellt wurden, stimmten die Rätinnen und Räte einstimmig zu. Was das genau bedeutet und was sich ändern könnte, zeigt ein kurzer Überblick.

Grundschulen: Die Analyse der Grundschulen hat ergeben, dass in naher Zukunft in Pfullingen eine zweite Ganztagsschule zusätzlich zur Schloss-Schule eingeführt werden muss, damit der Betreuungsanspruch erfüllt werden kann. »Außerdem wurde uns deutlich, dass in dem Schulbezirk von Uhlandschule und Burgwegschule mehr Kinder einen Platz brauchen, als die Schulen anbieten können«, erklärt Jana Ziehme-Pfau, Fachbereichsleitung der Stadtverwaltung Pfullingen mit dem Schwerpunkt Bildung und Sport. »Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass die Schulgebäude der beiden Schulen nicht die Anforderungen einer Ganztagsschule mit mindestens drei Zügen erfüllen.« Einzig das Burgweggelände hätte das Potenzial für eine Erweiterung oder gar einen Neubau. »Letzteren könnten wir angehen und dort ein neues Bildungszentrum erbauen«, sagt Ziehme-Pfau. Insgesamt müssten jedoch alle Schulbezirke angepasst werden, damit jedes Kind auch einen geeigneten Platz bekommt. Ein weiterer Punkt ist das Ferienbetreuungsangebot. »Das muss dringend ausgebaut werden. Dafür könnten wir uns eine Zusammenarbeit beispielsweise mit Eningen vorstellen oder mit den lokalen Vereinen, die ja schon eigene Angebote haben und mit denen wir nun ins Gespräch kommen werden.«

Weiterführende Schulen: Auch im Bereich der weiterführenden Schulen wurden Bedarfsanalysen durchgeführt. »Diese werden und können wir aber noch nicht angehen, da es zu viele Unsicherheiten gibt«, erklärt Ziehme-Pfau. Eine davon ist beispielsweise die bevorstehende Wiedereinführung von G9 an den allgemeinbildenden Gymnasien oder auch die verbindliche Grundschulempfehlung. »Das müssen wir jetzt erst einmal abwarten. Unser Ziel ist es, Anfang 2025 erneut in die Beratung zu gehen.« In der Zwischenzeit werden weitere Maßnahmen umgesetzt. Unter anderem der Ausbau des Freiwilligendienstes an Schulen oder die Erweiterung des kommunalen Verpflegungskonzeptes.

Musikschule: Auch die Pfullinger Musikschule wird und soll sich weiterentwickeln. »Wir haben viel mit den Lehrkräften und der Leitung gesprochen und sind auf verschiedene Maßnahmen gekommen, die wir nun nach und nach umsetzen wollen«, sagt Ziehme-Pfau. In naher Zukunft soll vor allem das Angebot für Kinder bis sechs Jahre ausgebaut und ein junges Sinfonisches Jugendblasorchester gegründet werden. Zudem wird ein neuer Fokus auf die Begabtenförderung gelegt. Mittelfristig stehen dann die Etablierung von kostenfreien Zusatzangeboten und auch der Ausbau des digitalen Lernangebots auf dem Programm. »Wenn sich beispielsweise jemand ein Bein gebrochen hat, muss nicht gleich sein Unterricht ausfallen. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass Onlineunterricht funktioniert.« Außerdem sollen Kurse auch für die Altersgruppe Ü60 mit in das Angebot aufgenommen werden. Ein großes Thema ist zudem das Alte Schloss: »Die Musikschule soll im Alten Schloss bleiben«, sagt Pfullingens Bürgermeister Stefan Wörner. Eines sei aber sicher: Damit das funktioniert, muss das Gebäude dringend saniert werden. »Klar kommt da sofort die Frage auf: Können wir uns das leisten?« Seine Antwort: »Wir müssen. Dazu brauchen wir aber ganz klar Fördermittel.« Das Thema habe die Stadtverwaltung aber schon in Angriff genommen.

Kindergärten: »Uns ist bewusst, dass wir nicht allen Kindern einen Betreuungsplatz anbieten können«, sagt Wörner. Die Gründe dafür seien vor allem die steigende Geburtenrate und die starke Zuwanderung. Neben den fehlenden Plätzen wurde bei der Analyse deutlich, dass unter anderem auch die Kita-Öffnungszeiten angepasst werden müssen. »Wir planen zudem eine zentrale Anmeldung und Platzvergabe einzuführen«, erklärt Ziehme-Pfau. Baulich werde an der Planung weitere Kindertageseinrichtungen und den Gebäudesanierungen beispielsweise im Klostergarten oder der Achalmstraße gearbeitet. »Außerdem wollen wir mehr Ausbildungsstellen in allen Einrichtungen schaffen und hoffen so, dem Fachkräftemangel etwas entgegenwirken zu können«, sagt Ziehme-Pfau. »Wir versuchen alles, um genug Plätze zu schaffen und Fachkräfte zu halten.« (GEA)