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Weht in Lichtenstein genügend Wind?

Land eröffnet Angebotsverfahren für 120 Hektar Fläche im Gebiet Hochhart in Lichtenstein

Pfronstetten ist noch »spargelfrei«. Darüber, ob und wie sich das ändern soll, debatiert der Gemeinderat.   FOTO: DPA
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LICHTENSTEIN. Die Landesregierung hat in der vergangenen Woche für eine Überraschung in Lichtenstein gesorgt, als sie angekündigt hatte, rund 120 Hektar Fläche im Staatsforst Projektierern und Investoren anzubieten, um dort Windkraftanlagen zu bauen (wir berichteten). Bürgermeister Peter Nußbaum nahm in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag Stellung zu den Plänen, über die die Gemeinde nicht informiert worden sei.

Demnach liegen die 120 Hektar Staatswald im Gebiet Hochhart zwischen Holzelfingen und Kohlstetten. Diese Fläche war schon 2014 nach Untersuchungen als möglicher Standort im Gespräch. Allerdings hatten die Untersuchungen auch ergeben, dass aufgrund der Vorgaben dort nur eine Anlage sinnvoll wäre.

In der Zwischenzeit hat der Forst Baden-Württemberg das Verfahren eröffnet. Bis zum 8. Dezember können mögliche Investoren und Projektierer ein Angebot für die Flächen abgegeben. Ob dann im Hochhart tatsächlich Windkraftanlagen gebaut werden, ist damit aber noch lange nicht gesagt. Denn auf Nachfrage hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz der Gemeinde erklärt, »... dass die Potenzialfläche von 120 Hektar nach dem neuen Windenergieatlas aus dem Jahr 2019 noch nichts über die tatsächlich für Windenergieanlagen endgültig möglichen Standorte innerhalb der Potenzialfläche aussagt«. Oder einfach gesagt: Dort könnte zwar gebaut werden, ob dort genügend Wind weht und es zulässig ist, das muss noch geprüft werden. Das soll im Anschluss an das Angebotsverfahren durch Gutachten, Planungen und Prüfungen der Projektierer erarbeitet werden. Erst danach zeige sich, was am Standort, auch vor dem Hintergrund der Weiterentwicklung der Technik, möglich sei.

Das nehme die Gemeinde zur Kenntnis, erklärte Nußbaum. Es wäre jedoch wünschenswert gewesen, wenn die Gemeinde über die Hintergründe der Entscheidung im Vorfeld informiert worden wäre. Der Bürgermeister hofft, dass bei künftigen Entscheidungen zur Windkraft die Landesregierung die Hintergründe erläutert, da es dabei auch um das Vertrauen der Bürger bei einem so wichtigen Thema wie der Energiewende gehe. (us)