Logo
Aktuell Einzelhandel

Warum der Pfullinger Innenstadt das Leben fehlt

Die Eröffnung des Dienstleistungs- und Einkaufszentrums (DEZ) in Pfullingen sollte für mehr Leben rund um Marktplatz, Kirchstraße und Laiblinsplatz sorgen. Doch seither sind weitere Läden geschlossen worden. Auch der Drogeriemarkt dm gibt zum Jahresende den Standort auf. Für die Stadt ist es nicht einfach, Nachfolgelösungen zu finden.

2016 wurde der dm-Markt in der Pfullinger Kirchstraße eröffnet. Zum Jahresende wird er geschlossen. foto: schöbel
2016 wurde der dm-Markt in der Pfullinger Kirchstraße eröffnet. Zum Jahresende wird er geschlossen. foto: schöbel
2016 wurde der dm-Markt in der Pfullinger Kirchstraße eröffnet. Zum Jahresende wird er geschlossen. foto: schöbel

PFULLINGEN. Mit ihrem Stadtentwicklungskonzept, das die Umwandlung ehemaliger Industriestandorte in Wohnraum beinhaltete, hat die Stadt Pfullingen in der 80er-Jahren Preise gewonnen. Und der Trend zum Wohnen in der Innenstadt setzte sich fort. Nach und nach wurden auch Einkaufsmöglichkeiten im Zentrum geschaffen: In der Wohnanlage Wickenhof entstand ein Lebensmitteldiscounter, vor 19 Jahren wurde der Bauernladen unter den Rathaus-Arkaden eröffnet, zuletzt der Drogeriemarkt im neuen DEZ.

Doch die Entwicklung läuft schon seit einiger Zeit in die umgekehrte Richtung. Etliche spezialisierte Einzelhändler und Gastronomen, die ihre Geschäfte oder ihre Wirtschaft jahrzehntelang am Marktplatz, am Laiblinsplatz oder an der Kirchstraße führten, gaben auf. Ende August wird auch der Bauernladen schließen, zum Jahresende zieht sich dm aus der Pfullinger Innenstadt wieder zurück, in beiden Fällen rentiert sich der Betrieb nicht mehr.

Das liegt zum guten Teil am Einkaufsverhalten der Pfullinger. »Die Leute fahren halt lieber mit Auto vor«, sagt Ursel Erdmann, die den Bauernladen seinerzeit mitgegründet hat. Parkplätze direkt vor dem Laden kann sie nicht bieten. Und weil immer mehr Supermärkte auch regionale Produkte anbieten, einst das Alleinstellungsmerkmal des Bauernladens, hat sie Kunden verloren.

Mangelnde Kundenfrequenz führt auch die Drogeriemarktkette dm als Grund für die Schließung an. Manuel Gramling, Bereichsleiter bei dm, bemüht sich aktiv zwar um eine Nachfolgelösung, doch bisher ohne Erfolg.

Auch die Stadt Pfullingen hat, wie Wirtschaftsförderin Christina Krieg erklärt, »schon alles erdenklich Mögliche probiert«, um neue Mieter oder Pächter für leer stehende Läden zu finden. (GEA)

Mehr zum Thema Leerstände in der Pfullinger Innenstadt und den Bemühungen der Stadtverwaltung, dem entgegenzuwirken, lesen Sie in der Donnerstag-Ausgabe des Reutlinger General-Anzeigers.