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Vorhandene Flächen in Pfullingen effizient nutzen

Die Pfullingerin Sabine Winkler und Metzingens Erste Bürgermeisterin Jacqueline Lohde diskutieren über die Stadtentwicklung der Zukunft

Sabine Winkler (links) und Jacqueline Lohde auf dem Pfulben in der Stadtbücherei.   FOTO:US
Sabine Winkler (links) und Jacqueline Lohde auf dem Pfulben in der Stadtbücherei. FOTO:US
Sabine Winkler (links) und Jacqueline Lohde auf dem Pfulben in der Stadtbücherei. FOTO:US

PFULLINGEN. Schöner Wohnen auf Kosten der Natur? Die 20. Auflage des Talks auf dem Pfulben hatte nicht nur einen provokanten Titel, sie lockte auch zahlreiche Gäste in die Pfullinger Stadtbücherei. Denn Sieger Maier von der Initiative für ein Kulturhaus (i’kuh) hatte für den Talk, den die Initiative gemeinsam mit der Stadtbücherei und RTF1 auf die Beine stellt, interessante Gäste ausgewählt. Sabine Winkler, die mit ihrem Film » Kein schöner Land« die Diskussion über den Flächenverbrauch richtig in Schwung gebracht hat, saß neben der Ersten Bürgermeisterin Metzingens, Jacqueline Lohde, die in der Nachbarkommune für die Stadtplanung zuständig ist. Doch so kontrovers, wie auf den ersten Blick zu vermuten war, verlief das Gespräch nicht.

Winkler, die quasi ein Heimspiel hatte, machte deutlich, dass keine neuen Bauflächen mehr ausgewiesen werden dürfen. »In Zukunft können nur noch Flächen bebaut werden, die wir in der Vergangenheit schon verschwenderisch bebaut haben«, erklärte die Pfullinger Filmautorin. Und das nicht nur aus Naturschutz gründen, sondern auch, weil die Innenstädte sonst weiter ausbluten. »Ich kenne keine totere Stadt als Pfullingen«, sagte Winkler mit Blick auf den Innenbereich.

Reichlich vorhandenes Potenzial für die Entwicklung Metzingens sieht Jacqueline Lohde. »Unser Problem ist, dass wir die Flächen nicht effizient nutzen.« Auch angesichts eines Leerstands von sieben Prozent. Das sei deutlich zu viel. Zwei Prozent leer stehende Wohnungen reichten für einen funktionierenden Markt aus, sei die herrschende Meinung. Lohde wies aber auch darauf hin, dass der Druck auf Verwaltungen und Gemeinderäte enorm sei, neu Gebiete, ob für Wohnen oder Gewerbe, auszuweisen.

Klar war nach rund anderthalb Stunden Diskussion für beide Frauen, dass einer die Zeche für das Flächenwachstum der Kommunen zahlen muss. Denn wo es ein Plus gebe, müsse auch ein Minus stehen, so Lohde. Das treffe die Landwirte und die Natur. (us)