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Aktuell Jubiläum

Von Pfullingen nach Regensburg: Pilgern auf dem »WolfgangWeg«

Vorbereitungen für die neue Route von Pfullingen nach Regensburg laufen. Vorstellung am Samstag

Das Esszimmer als Organisationsbüro: Die Projektgruppe »WolfgangWeg« hat für den neuen Pilgerweg schon fast alles vorbereitet.
Das Esszimmer als Organisationsbüro: Die Projektgruppe »WolfgangWeg« hat für den neuen Pilgerweg schon fast alles vorbereitet. FOTO: STADT
Das Esszimmer als Organisationsbüro: Die Projektgruppe »WolfgangWeg« hat für den neuen Pilgerweg schon fast alles vorbereitet. FOTO: STADT

PFULLINGEN. Seit beinahe zwei Jahren arbeitet die Projektgruppe »WolfgangWeg« einen Pilgerweg von Pfullingen nach Regensburg aus. Am Samstag, 13. April, um 19.30 Uhr wird sie die Ergebnisse in den Pfullinger Hallen der Öffentlichkeit vorstellen.

Karten, Aufschriebe, Fotos, Checklisten, Bewilligungen, Ablaufpläne: Der Esszimmertisch von Ulrich Rall hat sich, wie so oft, in ein Planungsbüro verwandelt. Die Stimmung ist heiter und gelöst. Die letzten Puzzlestücke fügen sich und das Team kann auf beeindruckende Erfolge zurückblicken. »Prinzipiell ist der Weg schon begehbar, die notwendigen Informationen im Netz verfügbar«, erklärt Ulrich Rall, der die Wegstreckenplanung des neuen »WolfgangWegs« verantwortet. Er merkt jedoch an: »Es fehlen allerdings noch einige Markierungen und Informationstafeln.«

Angesichts der liebevollen und umfangreichen Informationen im Netz wirkt dies zwar nebensächlich, doch betonen die Mitglieder, dass der Weg noch nicht fertig ist. »Zur offiziellen Eröffnung am 3. Oktober wird dann alles bereit sein«, legt Werner Bothe dar, der als Pressesprecher fungiert.

Den Bezug zum Heiligen betonen

Dass dies möglich ist, hätte im Juni 2022 wohl niemand zu träumen gewagt. Zu dieser Zeit kam – unter dem Eindruck, dass andere Orte und Gemeinden ihren Bezug zum Heiligen Wolfgang deutlich nachdrücklicher hervorheben –, erstmals die Idee dazu auf. »Als Geburtsort dieses außerordentlichen Menschen konnten wir da nicht länger zurückstehen«, berichtet Wolfgang Silver, der seither unaufhörlich Unterstützer und Partner mobilisiert, um die Vision Realität werden zu lassen.

Neben der Kerngruppe, die in den vergangenen Monaten und Jahren ungeheure Leistungen bei Probewanderungen oder auch im Schriftverkehr mit Ämtern, Behörden und Kirchengemeinden er-bracht hat, helfen zum Beispiel die Pfullinger Stadtverwaltung, die Volkshochschule, das Katholische Erwachsenenbildungswerk und der Geschichtsverein, um die Informationsveranstaltung auf die Beine zu stellen.

Gerade über die Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein ist das Team sehr froh, sollen die Einwohner der Echazstadt doch über die Ausführungen der Vorsitzenden, Professorin Waltraud Pustal, im Rahmen der Präsentation am Samstagabend einen Zugang zum Heiligen Wolfgang bekommen. »Er war ein moderner Mann von hoher Intelligenz, Weitsicht und hatte definitiv Prinzipien«, erläutert Michael Halter, der sich schon lang mit dem berühmtesten Pfullinger befasst. Und er fährt fort: »Er war kein Karrierist, sondern stand immer zu sich und seinen Überzeugungen – zu Bescheidenheit, Zurückhaltung und Güte für seine Mitmenschen.«

Aktueller denn je

Damit Wolfgangs Botschaften, die in keinem Fall aus der Zeit gefallen sind, sondern aktueller kaum sein könnten, auch heute noch den Menschen helfen, hat Ursula Halter spirituelle Texte verfasst, die am Wegesrand zum Nachdenken anregen sollen. »Natürlich ist mit Pilgern auch immer eine Art innere Einkehr und mit sich selbst in Klausur gehen verbunden«, führt sie aus. Und sie ergänzt: »Wir wollen den Reisenden mit einigen kurzen Ausschnitten aus Wolfgangs Leben und passenden Fragen Impulse zur Besinnung an die Hand geben.«

Wichtig ist allen Beteiligten gleichermaßen, dass der WolfgangWeg ein Weg für alle ist. Zwar offeriert er jedem Wanderer, über sich selbst und die Welt nachzudenken, doch soll keine Bekehrung stattfinden. Das Team wäre auch glücklich, wenn es für passionierte Wanderer eine neuere Herausforderung gestalten konnte und wenn sich – ganz generell – möglichst viele Begegnungen ergäben. »Aber ob das nun Begegnungen mit anderen Menschen oder vielleicht auch eine mit einer ganz neuen Seite seiner selbst ist, das wird jeder für sich selber herausfinden müssen«, sagt Ulrich Rall schmunzelnd.

Den Weg bekannt machen

»In den nächsten zwei Jahren werden wir uns maßgeblich damit beschäftigen, den neuen ›WolfgangWeg‹ bekannt zu machen und zu beleben«, bekräftigt Werner Bothe. Ein erster Schritt in dieser Richtung ist die Veranstaltung am Samstag, in der Impressionen des Wegs Lust auf mehr und auf das eigene Erfahren machen sollen. Mit Vortrag, Diashow und einer musikalischen Umrahmung vom Schulorchester des FSG verspricht es, ein interessanter und spannender Abend zu werden.

Mit den Überlegungen und Ideen für den Weg auch über diesen Termin hinaus wird aber sofort eines deutlich: Im Esszimmer von Ulrich Rall werden auch in absehbarer Zeit nicht nur Speisen aufgetischt. (eg)

1.100. GEBURTSTAG DES HEILIGEN AUS PFULLINGEN

Genießen auf Wolfgangs Spuren

In diesem Jahr wird in Pfullingen der 1.100. Geburtstag des wohl bekanntesten Sohns der Stadt, des Heiligen Wolfgangs, gefeiert. Aus diesem Anlass lädt die katholische Kirchengemeinde St. Wolfgang zu einem mehrgängigen Menü unter dem Thema »Genießen auf den Spuren des Heiligen Wolfgang« am Samstag, 20. April, um 19 Uhr in den Gemeindesaal St. Wolfgang ein. Der Heilige Wolfgang hatte ein bewegtes Leben, das ihn an verschiedene Orte in Deutschland und im benachbarten Ausland führte. An diesem Abend können diese Lebensstationen kennengelernt und dabei Spezialitäten des jeweiligen Ortes verkostet werden. Dazu gibt es musikalische Schmankerl und gute Unterhaltung. Zur besseren Planung bittet die Kirchengemeinde um Anmeldung bis 12. Ap-ril, im Pfarrbüro. (k) 07121 71208 stwolfgang.pfullingen @drs.de