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Aktuell Konzert

Viele Überraschungen

Chöre des Liederkranzes Pfullingen begeistern die Zuhörer mit zauberhafter Musik

Das Serenadenkonzert des Liederkranzes, hier der Frauenchor, wurde wegen schlechten Wetters kurzerhand in den Musiksaal der Schl
Das Serenadenkonzert des Liederkranzes, hier der Frauenchor, wurde wegen schlechten Wetters kurzerhand in den Musiksaal der Schloss-Schule verlegt. FOTO: OLE
Das Serenadenkonzert des Liederkranzes, hier der Frauenchor, wurde wegen schlechten Wetters kurzerhand in den Musiksaal der Schloss-Schule verlegt. FOTO: OLE

PFULLINGEN. Seit vielen Jahren gibt es kurz vor den Ferien das Liederkranz-Serenadenkonzert im Schlosshof. Diesmal war es anders als sonst. »Ich begrüße Sie zum ersten Open-Air-Konzert im Saal«, ulkte der Vorsitzende Eugen Hilbertz. Gemäß der Ankündigung, das Konzert »findet bei jedem Wetter« statt, hatte der Verein beschlossen, das idyllische Ambiente im Schlosshof gegen das nüchterne, dafür aber auf jeden Fall trockene Flair des Musiksaals der Schloss-Schule zu tauschen. Denn noch kurz vor Konzertbeginn zog ein Gewitter mit kräftigem Regen über Pfullingen. Hilbertz versprach dem Publikum mehrere Überraschungen.

Den Anfang gestaltete der Männerchor. Stimmgewaltig behauptete er zuerst gemäß Friedrich Silchers Komposition »Wir sind die Könige der Welt«, um danach dynamisch um »Entschuldigung« zu bitten. Das »Winzerlied« von Mendelssohn-Bartholdy kam fröhlich daher, mit gewollten Temposchwankungen im Dreivierteltakt sang der Chor das »Weinland«. Es folgte die erste Überraschung: Die Herren agierten als markanter Opernchor bei Verdis »Erhebet das Glas« aus »Ernani«, zur spritzigen Männerriege mit grandioser Stimmlage spielte Peter Goller den Flügel mit kolossaler Fingerfertigkeit.

Der Frauenchor brachte die Zuhörer mit Stücken aus Otto Grolls Liederzyklus »Sonniges Spanien« in Urlaubsstimmung, Goller begleitete auch die Damen virtuos am Flügel. »Zauber des Südens« klang mal beschaulich, dann beschwingt und fröhlich. Viele Akzente hielt »Wenn Gitarren erklingen« bereit, seinen »Torero« ließ der Frauenchor einen gefühlvollen Walzer tanzen. Und das »Andalusische Abendlied« gestalteten die Sängerinnen feierlich und erhaben. Sogleich gab es die zweite Überraschung, und zwar für die langjährige Notenwartin Ute Reinl. Als Dankeschön für ihr Engagement sang der Frauenchor den flotten Schlager »So viel Schwung« aus dem Jahr 1950 und überreichte der fleißigen Schafferin Blumen.

»Best of Bond«

Für die dritte Überraschung sorgte Susanne Meyer. Mit ihrem dunklen, kräftigen Sopran sang sie »Meine Lippen, die küssen so heiß« mit Inbrunst, erstklassig am Flügel begleitet von ihrem Mann Mario Kay Ocker. Ausschnitte aus dem Musical »Oklahoma« präsentierte der gemischte Chor. Mal ohne, mal mit Gollers Tastenbegleitung intonierte die imposant klingende Sangesgruppe etwa »Wundervoll ist dieser Morgen«, »Das Kutscherlied« oder »Zeig nicht der Welt unser Glück«. Ocker begleitete seine Frau bei der vierten Überraschung: dem Lied »Don’t cry for me Argentina« aus dem Musical »Evita«, Meyer ließ ihren Sopran mühelos in höchste Lagen steigen.

Den markanten Schlusspunkt setzte »ffortissimo«. »The Best of Bond« stand im Programm, Titel wie »Goldfinger«, »For your eyes only« oder »Diamonds are forever« waren gemeint. Und natürlich gab der Chor auch die typische Filmmusiksequenz mit klasse Stimmen wieder, Goller agierte beeindruckend am Flügel. Ocker, der die Gesamtleitung des knapp zweistündigen Konzertabends innehatte, trieb seine Sänger mit einem fast tänzerischen Dirigat und viel Mimik zu Höchstleistungen an. Kein Wunder, dass das Publikum begeistert war und allen Mitwirkenden einen Riesenapplaus spendierte. (lpt)