PFULLINGEN. Der Sportkreis Reutlingen hat 15 Ehrenamtliche für ihr Engagement für den Sport ausgezeichnet. Als der Sportkreis-Vorsitzende Manuel Hailfinger von ihnen wissen wollte, warum sie teilweise seit Jahrzehnten selbstlos als Übungsleiter, Trainer oder als Funktionär im Vorstand eines Vereins aktiv sind, hörte er er mehrfach folgende Antworten: »Weil ich Spaß habe an meiner Tätigkeit, von Kindesbeinen an mit dem Verein aufgewachsen bin, das alles zu meinem Leben gehört und weil ich meinen Sport einfach liebe.«
Eigentlich hätte diese Feier bereits am Tag des Ehrenamts im vergangenen Dezember stattfinden sollen. »Aber wie so oft machte Corona einen Strich durch die Rechnung«, erklärte Hailfinger. Er wisse selbst, was Ehrenamt bedeute: Dass es zwar viel Arbeit gebe, aber stets auch Geselligkeit erlebt werden könne. Im Sportkreis-Vorstand sei daher die Idee zu einem Wettbewerb entstanden, für den Ehrenamtliche vorgeschlagen werden konnten, passend zur Kampagne »Mehr als Sport« des Württembergischer Landessportbunds (WLSB).
100 und 500 Euro Preisgeld
Da aus den Vereinen »unglaublich viele Rückmeldungen« gekommen seien, habe man sich entschieden, aus der Vielzahl 15 Personen auszuwählen. »Es war eine heiße Jury-Sitzung«, so Hailfinger. Er freue sich, dass es trotz schwieriger Auswahlkriterien gelungen sei, eine bunte Mischung aus Ehrenamtlichen großer Sportvereine und kleinerer Vereine mit Randsportarten hinzubekommen.
Am Dienstagabend gab Hailfinger im Pfullinger Jahnhaus die Sieger bekannt und verteilte je 100 Euro Preisgeld stellvertretend für den jeweiligen Verein an die Ehrenamtlichen: Frank-Peter Bahnmüller (SV Willmandingen), Dirk Brandner (SV Erpfingen), Tina Epple, Andre Kuder und Oliver Eisenlohr (Ski-Club Hülben), Barbara Ernst (TSV Urach), Otto Ettenhuber und Engelbert Epple (PSV Reutlingen), Tobias Lamparter (SV Hülben), Bastian Lindenmann (TSG Reutlingen) sowie an Linda Stiefel (TV Neuhausen).
Für »großartiges Engagement« verteilte Hailfinger sogar Preise in Höhe von 500 Euro. So etwa an die Trainerin und Kassierin Claudia Blessing und ihren Verein Dancing Shoes Reutlingen: Sie habe in 21 Jahren den Verein maßgeblich aufgebaut, zwei Neubauten verwirklicht und wegen der Pandemie ein Online-Training organisiert, würdigte der Sportkreis-Vorsitzende. Oder an das Urgestein und den Erbauer der »günstigsten Skisprungschanze in Europa« Wilhelm »Hemme« Haydt, ältester Skisprungtrainer Deutschlands und den VfL Pfullingen. Bedacht wurde der Trainer, Spartenleiter und »Mann für alle Fälle« Dietmar Schweizer, der bei der SG Seeburg auch dafür sorge, dass die Mülltonne des Vereins pünktlich rausgestellt werde. Gewürdigt wurde ebenfalls das Wirken von Traude Stiefel und des TSV Riederich, bei dem die Geehrte seit 70 Jahren und auch im Alter von 86 Jahren immer noch als Turn-Übungsleiterin tätig ist.
Tischkönig mit Gravur
»So tolle Sportler und Ehrenamtliche muss man einfach wertschätzen«, betonte Hailfinger. Als Überraschungsgeschenk übergab er jedem Geehrten einen »Tischkönig mit Gravur des Sportkreises«: kleine Ständer mit Desinfektionsmittel, die in den zurückliegenden Monaten so oft eingesetzt werden mussten, und brachte die Preisträger damit zum Lachen. »Jetzt hoffen wir natürlich, dass wir nicht noch einmal alles runterfahren müssen wegen Corona und alle unsere Planungen für Training, Wettbewerbe oder Veranstaltungen umsetzen können«, erklärte er.
Der Sportkreis – Dachverband der 259 Sportvereine mit mehr als 96 000 Mitgliedern im Kreis Reutlingen – habe selbst viel vor, so etwa eine Veranstaltung am 31. Mai mit der IHK Reutlingen, in der das Thema Sport und Wirtschaft in den Fokus genommen werden soll, oder das Modellprojekt mit dem WLSB am 23. Juni, wo gemeinsam mit katholischen und evangelischen Dekanaten die Frage »Kirche und Sport« besprochen werden soll. »Unser Highlight soll der 9. Juli sein, an dem die Sportlerehrung geplant ist«, kündigte Hailfinger an. Zum Schluss sprach der Vorsitzende seinen Dank aus an alle fleißigen Ehrenamtlichen, an die Jury sowie an Martina Roth von der Geschäftsstelle. (GEA)