PFULLINGEN. Dunkel, tief, spannend: Der Ferienprogrammausflug der Kreissparkasse Reutlingen Regionaldirektion Pfullingen und des Geschichtsvereins Pfullingen führte jetzt über 40 Kinder in die Unterwelt der Schwäbischen Alb. Mit dem Bus ging es auf die Ostalb. Dort war das Besucherbergwerk »Tiefer Stollen« in Aalen-Wasseralfingen das erste Etappenziel der Kinder aus Pfullingen und Sonnenbühl.
Bereits auf der Fahrt gab es erste Infos zum Bergwerk und zur Arbeit unter Tage. Nach der Ankunft wurden alle Kinder standesgemäß mit Schutzhelmen ausgestattet und erhielten wichtige Sicherheitsanweisungen vom Bergwerkspersonal. Vor der Einfahrt mit der Grubenbahn in den Stollen des Schaubergwerks erklang der Gruß des Steigers: »Glück auf!« Dieser wurde von den Ausflüglern laut und kräftig bestätigt.
Im Stollen selbst startete eine interessante Führung, bei der die jungen Bergwerkbesucherinnen und -besucher hautnah die lange Geschichte der württembergischen Eisenerzgewinnung erleben konnten.
Mit inszenierter Sprengung
Es wurde von der Blütezeit des königlichen Hüttenwerks (1803–1876) berichtet und vom Bau der ersten Zahnradbahn, die das Erzgestein ins Tal transportierte, um es dort weiter zu verarbeiten.
In einer Multivisionsschau erhielten die Kinder zudem Informationen über die gängigen Abbauverfahren.
Was danach folgte, war nicht nur staubig, sondern typisch für die Arbeit in einem Bergwerk: eine inszenierte Sprengung, um zu demonstrieren, wie laut diese unter Tage war. Ein bisschen Spannung und Abenteuer musste schließlich auch mit dabei sein.
Vorbei an der Statue der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute und Sprengmeister, bestiegen alle wieder die Grubenbahn. Der begleitende Bergmann berichtete, dass letztmals im Jahr 1939 Eisenerz gefördert wurde und dass das Bergwerk »Tiefer Stollen« heute auch als Heilstollen für Atemwegserkrankungen genutzt wird.
Nachdem alle wieder die warme Mittagssonne erblickt hatten, gab es Brezeln und Getränke vom Team der Kreissparkasse. Frisch gestärkt ging dann die Fahrt weiter zur Tiefenhöhle in Laichingen, der einzig begehbaren Schachthöhle Deutschlands.
55 Meter in die Tiefe
Dort stieg ein Kind nach dem anderen die steilen Stufen hinab, bis der tiefste Punkt, eine kleine Halle in 55 Metern Tiefe, erreicht wurde. Dann ging es wieder vorsichtig Schritt für Schritt bergauf.
Die Tiefenhöhle liegt im Dolomit, der an der Oberfläche als Sand abgebaut wurde. Bei dieser Tätigkeit entdeckte der einheimische Sandgräber Johann Georg Mack 1892 die Höhle. Er und sein Sohn erkundeten selbst als Erste die Tiefenhöhle, später kamen Forschertruppen, um die Höhle weiter zu erschließen. Dies war das zweite Erlebnis unter Tage. Die Kinder waren von der Höhle tief beeindruckt.
Um auch die Heimfahrt für die Kinder möglichst spannend zu gestalten, gab es von den Betreuerinnen Kathrin Brunner, Lara Vopper und Ute Jestädt zum Abschluss noch ein Quiz. Und wer den ganzen Tag über gut aufgepasst hatte, konnte alle Fragen richtig beantworten und einen Preis gewinnen. (eg)