PFULLINGEN. Mit einer Anpassung der Schulbezirke an die Entwicklung der Stadt will der Gemeinderat sicherstellen, dass die Klassen an den vier Pfullinger Grundschulen in etwa gleichmäßig besetzt sind. Einstimmig wurde diese Neuordnung – aus formalen Gründen – auch als Satzung verabschiedet.
Im Jahr 1965 hatte der Gemeinderat die Stadt erstmals in 16 Schulbezirke eingeteilt, vor allem, damit die Schüler besser gezählt werden konnten, berichtete Hauptamtsleiterin Katja Anton-Kalbfell. Damals gab es die Laiblinschule, die von Kindern aus dem Süden der Stadt besucht wurde, die Uhlandschule für die Schüler aus dem nördlichen Bereich sowie die katholische St. Wolfgangschule.
Gespräche mit Eltern
Nach dem Bau der Schloss-Schule wurde die Stadt ab 1969/70 schultechnisch dreigeteilt. »Damals waren 35 Schüler pro Klasse ganz normal«, erklärte Katja Anton-Kalbfell. Nachdem die Verwaltung 1975 auf Datenverarbeitung umgestellt worden war, wurde die Stadt in 24 Schulbezirke neu aufgeteilt, später kam noch der Teilbereich 25 hinzu (Kühnenbach). Die Verteilung der Schüler blieb wie gehabt: Süden Laiblinschule, Osten Uhlandschule (mit Burgwegschule), Westen Schloss-Schule.
Aufgrund neuer Wohngebiete im südlichen Bereich hat die Vorausschau ergeben, dass die Laiblinschule eigentlich – ebenso wie Schloss- und Uhlandschule – dreizügig sein müsste. »Das ist aber von den baulichen Voraussetzungen her nicht möglich«, betonte die Hauptamtsleiterin. Deshalb seien nach Gesprächen mit dem Staatlichen Schulamt und mit den betroffenen Eltern schon zum laufenden Schuljahr 2019/20 Kinder aus dem Zuständigkeitsbereich der Laiblinschule anderen Schulen zugewiesen worden: Die Erstklässler aus dem Schulbezirk 24 (Seitenhalde/Elsterweg) gehen jetzt in die Schloss-Schule, die Schulanfänger aus dem Bezirk 25 (Kühnenbach) in die Uhlandschule. Bei dieser Neuzuordnung soll es – dem Vorschlag der Verwaltung entsprechend – künftig bleiben. Weitere Änderungen sind nicht vorgesehen.
Carolin Abele (CDU) sah es als sinnvoll an, die Schüler gleichmäßig zu verteilen. »Wir müssen aber im Blick haben, dass der Schulweg zumutbar bleiben muss«, betonte sie. Traude Koch (GAL) wies darauf hin, dass es an der Uhlandschule Klassen gebe, die inklusiv arbeiteten, weshalb dort kleinere Klassen von Vorteil wären. Die Neuordnung der Bezirke hält sie nicht für notwendig, sie setzt eher auf die Freiwilligkeit der Eltern. »Ich sehe das als Schwächung der Laiblinschule«, betonte sie. Das Gegenteil sei der Fall, erwiderte Anton-Kalbfell. Bisher seien die Klassen dort mit 28 Kindern oft »bis an die Grenze des Klassenteilers« besetzt gewesen. Das könne sich jetzt ändern.
»Mehr Flexibilität und Durchlässigkeit« wünschte sich auch Gert Klaiber (CDU). Flexibilität sei gewährleistet, so die Hauptamtsleiterin. Viele Eltern hätten bereits den Antrag gestellt, ihr Kind »an einer anderen Schule« anzumelden, zum Beispiel wenn sie eine Ganztagsbetreuung wünschen. »Diese Durchlässigkeit wird schon lang praktiziert«, machte sie deutlich. Durch die Neuordnung der Schulbezirke »wird nichts verhindert«, erklärte auch Bürgermeister Michael Schrenk. Das sei vor allem eine schulorganisatorische Maßnahme. (ps)