PFULLINGEN. Der Impulsvortrag von Sylvia Kern »Humor als Türöffner zur Demenz – Schmunzeln erlaubt« bildete den Auftakt zur Ausstellung »Demensch« mit Karikaturen von Peter Gaymann. Sie zeigt bis zum 20. November im Samariterstift statt und zeigt mit Witz und Scharfsinn die Alltagskonflikte zwischen Dementen und ihrem Umfeld.
Kern, zweite Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, hat sich die letzten 23 Jahre mit dem Thema Demenz beschäftigt. »Es geht uns alle an«, meinte sie. Nicht nur Angehörige, Freunde, Nachbarn und Kollegen, sondern auch Taxifahrer und Verkäufer. »Demenz ist für viele erschreckend«, so Kern. »Die Angehörigen unter Dauerstress, freudlos, nur bergab.« Doch es gebe viel Hilfe vor Ort wie die Pflegestützpunkte.
Ein Trost sei, so Kern, dass die Demenz meist erst bei Hochbetagten einsetze, die die letzte Phase der Krankheit nicht mehr erlebten. Körperlich, geistig und sozial aktiv zu sein sei wichtig, aber keine Garantie, von der Krankheit verschont zu bleiben. Risikofaktoren seien unter anderem Alkohol, Nikotin, Diabetes, Bluthochdruck und Schwerhörigkeit, falls diese zu Passivität und Rückzug führe. Wichtig sei, Erkrankten in ihrem Anderssein Achtung, Empathie, Verständnis und Respekt entgegenzubringen, statt sie zu korrigieren und zu bevormunden, und vor allem das Herz sprechen zu lassen.
Die Ausstellung ist bis zum 20. November dienstags und donnerstags von 14.30 bis 17 Uhr im Samariterstift zu sehen. Die Einhaltung von Hygieneregeln und die Anmeldung bei Britta Eichler sind notwendig. (gb)
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