LICHTENSTEIN/SONNENBÜHL. Darauf haben die Gemeinden lange gewartet und deren Räte schon öfters darüber diskutiert. Am Montag, 18. September, beginnt der Bau des Rad- und Wirtschaftsweges von Genkingen bis zur Zufahrt zum Schloss Lichtenstein. Das teilt das Regierungspräsidium (RP) Tübingen mit. Damit wird eine lange beklagte Lücke im überörtlichen Radwegenetz zwischen Lichtenstein und Sonnenbühl beseitigt und das Schloss für Radfahrer sicherer erreichbar.
Der Baubereich beginnt am ersten Parkplatz von Genkingen kommend auf der rechten Seite. Auf Gemeindegebiet Sonnenbühl wird der straßenbegleitende Weg mit einer Länge von rund 900 Metern zu einem kombinierten asphaltieren Rad- und Wirtschaftsweg mit drei Meter Breite ausgebaut. Im Anschluss daran wird entlang der Landesstraße etwa auf einem Kilometer ein neuer Rad- und Wirtschaftsweg gebaut. Die Weiterführung auf Gemarkung Lichtenstein erfolgt als Radweg mit einer asphaltierten Breite von 2,50 Metern. Insgesamt ist der Neubauabschnitt knapp vier Kilometer lang.
Die Einmündung der Zufahrt zum Schloss wird umgebaut und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der Landesstraße um einen Linksabbiegestreifen verbreitert. An der Aufweitung zum Linksabbiegestreifen wechselt der Radweg von der Süd- auf die Nordseite der Landesstraße. Dort wird eine Verkehrsinsel, eine sogenannte Querungshilfe, eingebaut. Gleichzeitig lässt das RP bei Genkingen, an der Einmündung der L 382 (Richtung Pfullingen) in die L 230, ebenfalls eine Querungshilfe in die wegen der dort bereits bestehenden Linksabbiegespur verbreiterte Landesstraße einbauen. Es ist geplant, die wesentlichen Arbeiten bis Ende dieses Jahres abzuschließen.
Zeitweise Vollsperrung
Die Arbeiten an der Landesstraße werden größtenteils unter halbseitiger Sperrung und dem Einsatz einer Baustellenampel durchgeführt. Nur für den Bau der Querungshilfe und dem Umbau der Einmündung der K 6732 wird eine zwei- bis dreiwöchige Vollsperrung der Landesstraße erforderlich. Der Verkehr wird dann, wie bereits bei den Forstarbeiten im Frühjahr, über Undingen, Richtung Erpfingen, über die Haid zur B 312 nach Engstingen und umgekehrt, umgeleitet. Die Vollsperrung erfolgt voraussichtlich ab Mitte Oktober. Währenddessen ist die Zufahrt zum Schotterwerk und zum Schloss Lichtenstein von Genkingen aus möglich.
Die Kosten für den Bau des Rad- und Wirtschaftsweges und des Knotenpunktumbaus belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro und werden vom Land Baden-Württemberg getragen. Die Radwegverbindung ist im neuen Bedarfsplan für Radwege an Bundes- und Landesstraßen des Landes und im Radwegnetzkonzept des Landkreises Reutlingen verankert. Der Radweg verläuft teilweise durch ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet und tangiert das Naturschutzgebiet Greuthau. Für den Bau müssen umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen werden. (eg)