PFULLINGEN. »Das Land bietet die Förderlandschaft – Pfullingen muss sie nutzen«, das hat Thomas Poreski, Landtagsabgeordneter der Grünen, vor Kurzem bei einer Veranstaltung der Grün-Alternativen Liste Pfullingen (GAL) im Restaurant »Alter Bahnhof« betont. Poreski sprach in Pfullingen über das Programm der Landesregierung, die Ziele der Fraktion der Grünen im Landtag und stellte sich den Fragen der Teilnehmenden.
Poreski gab zunächst einen Einblick in die Sozialpolitik des Landes, die zu seinen Schwerpunkten zählt, ging dann aber auf ein Thema ein, das – wie Traude Koch, GAL-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, betonte – die Pfullinger bewegt: Radwege und Stadtbahntrasse.
Poreski zeigte Verständnis dafür, dass es für die Stadt eine Herausforderung sei, Trassen sowohl für einen Radschnellweg wie für die Regionalstadtbahn festzulegen. Beides sollte in Kombination beraten und in überkommunaler Zusammenarbeit geplant werden. »Gute Radschnellwege sollten nicht länger sein als die vergleichbare Autostrecke«, betonte Poreski mit Blick vor allem auf die Verbindung von Tübingen nach Reutlingen, die ins Echaztal weitergeführt werden könnte.
Mit Beteiligung der Bürger
Dafür könnten grundsätzlich auch bisher zweispurige Straßen auf eine Spur verengt und eine der Spuren für den Radverkehr genutzt werden. Die Neuverteilung der Verkehrsflächen für Rad und Regionalstadtbahn sollte vor allem mit Beteiligung der Bürger bearbeitet werden. »Schwierige Entscheidungen brauchen einen fairen Interessensausgleich. Wie realistisch vernünftige Radstrecken in Pfullingen sind, hängt vor allem von der Akzeptanz in der Bevölkerung ab«, erklärte Poreski.
Pierre Godbillon beklagte in der Diskussion: »Wir kommen bei der Mobilitätswende nicht weiter, wenn die Planer und Entscheider sich nicht fortbilden.« Oft scheitere die Umsetzung von Alternativen in der Kommune, weil Fördertöpfe nicht genutzt oder nicht angenommen würden, wie zum Beispiel der Fußverkehrs-Check. Poreski bestätigte diese Einschätzung: »Das Land stellt die Förderlandschaft zur Verfügung, Pfullingen muss diese besser nutzen.«
Michael Hagel, Vorsitzender des Ortsverbands Pfullingen der Grünen, fragte nach, wie es nach der Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes mit dem Thema Auskreisung weiter gehe. Poreski sprach sich für einen Interessensausgleich zwischen der Großstadt Reutlingen und dem Landkreis aus. Er selbst habe Vorschläge unterbreitet, wie Mischformen gestaltet werden könnten, bei der die Stadt Reutlingen Aufgaben aus dem Sozialbereich selbst übernimmt. »Es wäre klug, lösungsorientierte Gespräche aufzunehmen und einen intelligenten Weg zu finden«, erklärte er. (fm)