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Pfullinger Schulleiter stellen den Fortschritt bei der Digitalisierung ihrer Häuser vor

Bürgermeister Stefan Wörner im Kreise der Schulleiter Marcel Schnek (von links), Heidrun Schmid-Salzer, Jochen Wandel, Sabrina S
Bürgermeister Stefan Wörner im Kreise der Schulleiter Marcel Schnek (von links), Heidrun Schmid-Salzer, Jochen Wandel, Sabrina Sandhu, Kirsten Stengl-Mozer und Johannes Blumenstock im Medienraum des Friedrich-Schiller-Gymnasiums. Foto: Steffen Wurster
Bürgermeister Stefan Wörner im Kreise der Schulleiter Marcel Schnek (von links), Heidrun Schmid-Salzer, Jochen Wandel, Sabrina Sandhu, Kirsten Stengl-Mozer und Johannes Blumenstock im Medienraum des Friedrich-Schiller-Gymnasiums.
Foto: Steffen Wurster

PFULLINGEN. Die Pfullinger Schulen haben bei der Digitalisierung ein flottes Tempo vorgelegt. Im Juni vor knapp einem Jahr wurde im Gemeinderat der Ist-Zustand an den Instituten vorgestellt, im November machte der Rat den Weg für die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen frei. Jetzt konnten die sechs Schulleiter im Medienraum des Friedrich-Schiller-Gymnasiums schon weitreichende Ergebnisse vorstellen. Und Angelika Bader von der Schulverwaltung des Rathauses hat noch im April einen dicken Stapel Unterlagen – in Papier, nicht digital – für die nötigen Fördermittel auf den Weg gebracht. Das geförderte Budget beläuft sich auf über eine Million Euro, dazu kommt eine weitere Million aus Mitteln der Stadt für den Eigenanteil und nicht förderfähige Investitionen. Darüber hinaus werden nach und nach Endgeräte angeschafft, für die Bürgermeister Stefan Wörner mit einer weiteren Million über die nächsten vier Jahre rechnet. Alle Schulen verfügen über Musterklassenzimmer und Leihgeräte, eigene Mobilgeräte werden genutzt, und bis in vier Jahren soll jeder Schüler sein I-Pad bekommen haben.

Pädagogische Möglichkeiten

Viel Geld, aber gut angelegt, waren sich die Pädagogen einig. Mit Whiteboards und Tablets gebe es andere pädagogische Möglichkeiten, meint Marcus Matthäi, der am FSG die Digitalisierung vorantreibt. An der Schultafel 4.0 führte er neue Möglichkeiten des Unterrichtens vor. Bunter, vielfältiger, flexibler und spontaner könne der Unterricht werden. Wobei es letztlich auf das zur Technik passende pädagogische Konzept ankomme, meinte Gastgeber Marcel Schnek. Dann könne der Stoff individueller und differenzierter präsentiert werden, auf den Stand und Lernfortschritt der Schüler angepasst. Wo es passt. »Wir setzen weiter auf (Lehrer-)Persönlichkeiten«, betonte Realschulleiter Jochen Wandel. Digitale Hilfsmittel seien nur ein Baustein.

Sie seien nicht mehr nur Spinnereien einzelner Kollegen, kommentierte Johannes Blumenstock. Das Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) hat schon 2010 mit Multimedia begonnen, hier wird die erste Generation Tablets bereits – mangels Wartung – ausgemustert. Bei den anderen Schulen wird früher oder später ebenfalls Ersatz anstehen. Bürgermeister Wörner setzt sich daher auch über den Städte- und Gemeindetag dafür ein, dass Land und Bund bei der Betreuung der Anlagen und bei Ersatz mit im Boot bleiben. Bei der Gerätebetreuung setzen Schulen und Verwaltung auf drei Säulen: Zuerst greift der Fachmann an der Schule ein, Unterstützung kann er sich beim IT-Referat der Stadt holen, dann werden externe Dienstleister herangezogen. Ohne eigene Kräfte geht es nicht, glaubt Wörner. Mit IT-Anbietern müsse auf Augenhöhe und mit Fachwissen gesprochen werden können.

Die Grundschulen der Schulleiterinnen Sabrina Sandhu, Heidrun Schmid-Salzer und Kirsten Stengl-Mozer sind mit an Bord. Ab der ersten Klasse wird an der Uhland-Grundschule der Grundstein zur Medienkompetenz gelegt. Recherchieren und Präsentationen erarbeiten können schon die Kleinen lernen und von Konsumenten zu verantwortlichen Mediennutzern werden, so Sandhu. Wie schnell der Modernisierungsschub durch den Digitalpakt Bund-Länder Ergebnisse zeigen würde, hat Heidrun Schmid-Salzer überrascht. 2020 umfasste die »Medienausstattung« ihrer Grundschule gerade zwei Beamer. Denn über ein IT-Budget über die Mittel aus dem Digitalpakt hinaus verfügen Grundschulen nach wie vor nicht. Das hat Schmid-Salzer und ihr Team noch vor wenigen Jahren beim Projekt »Abenteuer Medienwelt« ausgebremst. »Wir wünschen uns, dass wir weiterkommen und die Initiative nicht verpufft.«

Neben Endgeräten steht noch die Anbindung an das schnelle Internet an. Die Stadtverwaltung sei in Gesprächen mit den Anbietern, versicherte der Bürgermeister: »Wir bezeichnen uns als Schulstadt, da müssen wir für eine ordentliche Ausstattung sorgen.« (GEA)