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Aktuell Konzert

Oscars für die Blasmusik

Vierhundert Zuhörer lassen sich von der Lichtensteiner Blasmusik nach Hollywood entführen

Tanja Beutel und Max Stanger unterstützten die 40 Musiker.  FOTO: LEIPPERT
Tanja Beutel und Max Stanger unterstützten die 40 Musiker. FOTO: LEIPPERT
Tanja Beutel und Max Stanger unterstützten die 40 Musiker. FOTO: LEIPPERT

LICHTENSTEIN. Da haben sich die Bühnenbildner und Ausstatter aber mächtig ins Zeug gelegt. Ein rund 15 Meter langer roter Teppich und goldene Absperrungen weisen den Gästen den Weg in die Halle, lebensgroße Pappbilder des legendären Filmpreises Oscar sind um die Bühne aufgestellt. Überall hängen Filmplakate.

Die ersten Lichtensteiner Filmfestspiele, die den Vergleich mit Amerikas Kultverleihung nicht scheuen brauchen, stehen an. Die Lichtensteinhalle ist rappelvoll, auf der Bühne drängen sich mehr als vierzig Musiker der Lichtensteiner Blasmusik mit Jugendkapelle.

Aladins und Piraten

Als die Scheinwerfer dunkel werden, erklingt die »20th Century Fox«-Fanfare und stimmt mit Paukenschlägen und einem grandiosen Crescendo das Auditorium auf die kommenden Stunden ein.

»Welch ein Gefühl, mal über den roten Teppich schreiten zu dürfen«, bringt es Moderator Peter Blötscher auf den Punkt. Seit August hätte die Kapelle für das Konzert intensiv geprobt. »Wir haben den Glanz und Glamour von Hollywood hierher geholt«, ergänzt Co-Moderatorin Vivien Krautter charmant.

Jetzt wird es ernst, die von Drehbuchschreiber Christof Bubeck inszenierte Darbietung beginnt. Die Kategorie Kriminalfilm holen sich »Die Unbestechlichen« mit der swingenden Titelmusik von Ennio Morricone. Gewaltig und voluminös klingt es beim Piratenfilm-Sieger »Fluch der Karibik«, fliegende Taktwechsel gelingen den Musikern problemlos.

»Ich hoffe, die frisch renovierte Halle wird das aushalten, was jetzt kommt«, warnt Blötscher das Publikum vor, denn beim Science-Fiction-Film »Transformers« sorgen monströse Turbulenzen und einstürzende Häuser für Furore. Viele kleine Aladins der Minitanzgarde tanzen um Dirigent Marco Mayer, während die Lichtensteiner die Filmmusik zu »Aladin« wiedergeben. Schmissig holt sich der »Beverley Hills Cop« den Sieg in der Gattung Actionkomödie, das tiefe Blech tritt bombastisch und rasant gegen die brillanten Trompeten an.

Egal ob »As Time goes by«, »Die Maske des Zorro« oder »Love and Marriage«, die Kapelle spielt voll Harmonie und verzaubert das Publikum bei jedem Stück mehr. Beim »Colonel Bogey March« pfeift Trompeter Peter Machauer den Zuhörern solo mal was vor, bevor die »Li-Bla-Mu« mit viel Zungenakrobatik ihr Bestes gibt.

Tanja Beutel und Max Stanger bereichern mit ihren Stimmen einige der Stücke, Roland Hrastinski begleitet mit E-Bass und mit Gesang. Die Komödie »Blues Brothers« ist letzter Siegertitel, und Stanger wirbelt dazu auch noch tänzerisch zum poppig und temporeich dargebotenen Stück über die Bühne.

Beifall und Zugaberufe zeigen, wie sehr dem Publikum der Abend gefallen hat. Das von der Tanzgarde umrahmte und von den beiden Sängern intonierte »Dirty Dancing« ist die erste Zugabe. »Mir hend nix mehr«, lacht Marco Mayer, als die Zuhörer immer noch mehr hören wollen. Also noch mal die »Blues Brothers«, und dann ist wirklich Schluss mit den ersten Lichtensteiner Filmfestspielen. (lpt)