LICHTENSTEIN-HOLZELFINGEN. Was lange währt: Am Freitagnachmittag war Spatenstich für die Erschließung des Baugebiets Breitenbohl II in Holzelfingen. Die Bagger waren schon seit Tagen dort am Werk, wie eine Nachbarin bemerkte. »Aber alles ist wunderbar«, sagte die Frau, deren kleiner Sohn mit glänzenden Augen den Baggern folgte. Zuvor aber gab’s Krach nach den Worten von Franz Kapfer. »Der Untergrund ist sehr felsig. Um den Boden zu lockern, musste gesprengt werden«, so der Geschäftsführer des Ingenieurbüros Hermann und Mang.
Schwieriger und aufwendiger Baugrund ist also ebenso Teil dieser Erschließung wie die Frage, die vor rund sieben Jahren schon geklärt werden musste: Wohin mit dem Oberflächenwasser? Gelöst wurde das Problem wie schon bei Breitenbohl I: Die Bauwilligen mussten sich verpflichten, eine Versickerungsmulde auf ihrem Grundstück anzulegen, in die das Regenwasser von den Dächern abfließen kann, wie Bürgermeister Peter Nußbaum erläuterte. »Es geht bei all den Entwässerungsfragen auch darum, was unten im Tal ankommt.« Zunächst war bei Breitenbohl II an ein Regenüberlaufbecken unter dem jetzigen Spielplatz gedacht worden, was bei dem Untergrund aber »extrem aufwendig und sehr teuer geworden wäre«, so Lichtensteins Bürgermeister. »Da hätte ebenfalls gesprengt werden müssen.«
Eine andere Lösung wurde gefunden: Ein bestehendes Regenüberlaufbecken müsse »ertüchtigt« werden, so Nußbaum. Das bedeute, dass »das Volumen des bestehenden Bauwerks vergrößert werden muss«. Das Oberflächenwasser von den Straßen wird über einen Mischwasserkanal abgeführt. Sollte sich irgendwann ein Teilabschnitt III an das nun entstehende Gebiet II anschließen, müsse die Entwässerungsfrage allerdings neu gestellt und beantwortet werden.
Doch am Freitag ging’s zunächst mal an die Spaten, beziehungsweise an die Spitzhacken. Die Wahl der Werkzeuge sollte verdeutlichen, wie steinig der Boden sich dort präsentiert. »Die Bagger haben die Vorarbeit geleistet, wir machen jetzt den Rest«, hatte Nußbaum mit heftigem Augenzwinkern vor Spatenstich und Pickelhieb gesagt. Zunächst waren 20 Bauplätze geplant, nun werden es 24. »Der Bedarf ist da. Die Nachfrage zeigt, dass es höchste Zeit für die Umsetzung des Vorhabens ist.« Im November sollen die Erschließungsarbeiten fertig sein, »im nächsten Jahr können die Bauwilligen dann anfangen«, betonte Nußbaum.
Ein paar Zahlen zu den Erschließungsarbeiten gab es noch von Franz Kapfer: Aushub 5 500 Kubikmeter, Schotter 2 000 Kubikmeter, Kanalleitungen aus Stahlbeton 320 Meter, Wasserleitungen aus PE-Kunststoff 380 Meter, Asphaltbelag 2 100 Quadratmeter, Pflasterbelag 460 Quadratmeter. Und der bereits begonnene Lärmschutzwall entlang der Ohnastetter Straße wird fortgeführt. (nol)