PFULLINGEN. Eine ganz besondere Matinée erlebten die Besucher der Magdalenenkirche im Anschluss an den Gottesdienst, der von Trompete und Orgel festlich gestaltet war. Hans Christoph Fried, der schon bei der Konzeption der Orgel maßgeblich mitgewirkt hatte, ist es zu verdanken, dass der 50. Geburtstag der von Peter Vier gebauten Orgel gefeiert wurde.
Ein weiterer Zeitzeuge, Gerhard Klein, berichtete launig aus seiner Zeit als Kirchengemeinderat, als nach dem Willen des Oberkirchenrats das kirchliche Zentrum im Burgweg weder Turmkreuz, noch Orgel, noch Taufbecken bekommen sollte, weil es nicht als vollwertige Kirche gedacht war. Doch drei Jahre nach der Einweihung hatte die heutige Magdalenenkirche alles, auch eine Orgel.
Von ihrem schönen Klang konnten sich die Zuhörer in der rund einstündigen Orgelmatinée überzeugen. Kantorin Bettina Maier präsentierte das Programm gemeinsam mit fünf ehrenamtlichen Organistinnen und Organisten, die ihre Lieblingsstücke vorstellten. So ergab sich eine bunte Mischung von barock bis modern.
Pfullinger Erstaufführung
Constanze Keuper, die auch den Blockflötenkreis leitet, wählte die Intrade in Jazz von Johannes Matthias Michel, dem 1962 geborenen Landeskantor Nordbadens. Karin Unold-Fischer, eigentlich eine Bratschenspielerin, spielte »Nun danket alle Gott« in einer Bearbeitung des Barockkomponisten Georg Friedrich Kauffmann sowie »Dance with me«, ein Stück des zeitgenössischen Komponisten Michael Schütz. Markus Ahles wählte einen Satz aus der 1966 entstandenen Komposition »Palladio« von Karl Jenkins für seinen Vortrag.
Dann gab es eine Pfullinger Erstaufführung: Beethovens Adagio für die Flötenuhr in F-Dur wurde als Bearbeitung für Orgel zu vier Händen von Bettina Maier und Hans Fried gespielt. Siegfried Klöpfer, der Vorsitzende des Förderkreises Musik, präsentierte drei Kompositionen: das Präludium in C-Dur des Barockkomponisten Johann Krieger, die »Impressions« von Michael Schütz und eine Toccata in D-Dur von Johann Krieger. Allen gelang es, die Zuhörer mit ihrer Freude am Musizieren in dieser »Sprache der Engel« anzustecken. (fm)