LICHTENSTEIN. Der Besuch machte Eindruck – und zwar den richtigen. Nämlich, dass Lichtenstein gemeinsam den Albaufstieg der B 312 voranbringen will. Das sah auch Regierungspräsident Klaus Tappeser so, als er die Delegation nach einem rund eineinhalbstündigen Gespräch verabschiedete und die Einigkeit in der Gemeinde lobte. Die Bürgerinitiativen »Wir sind Lichtenstein«, »Albaufstieg Lichtenstein«, Bürgermeister Peter Nußbaum, Vertreter der Gemeinderatsfraktionen und sogar Landrat Thomas Reumann wollten in Tübingen »nicht Druck machen«, wie es Gerd Recht von »Wir sind Lichtenstein« formuliert, sondern auf die Notwendigkeit eines raschen Planungsbeginn für das Projekt hinweisen.
Natürlich wäre es den Lichtensteinern am liebsten, wenn die Planer im Regierungspräsidium beziehungsweise in den beauftragten Planungsbüros sofort die Griffel spitzen würden, jedenfalls nicht erst im Jahr 2025. Aber noch ist eine Entscheidung über die Abfolge der Planung nicht gefallen, haben sich die Regierungspräsidien untereinander und mit dem Land noch nicht letztlich abgestimmt. Das Regierungspräsidium sagt dazu noch nicht viel, macht aber deutlich, dass dabei auch die Verteilung der Gelder auf die Regionen eine Rolle spielen wird.
Und noch eine Erkenntnis haben die Lichtensteiner vom Besuch mitgebracht. Im Prinzip beginnt das Projekt nun wieder ganz von vorne. Denn um die späteren Pläne rechtsfest zu machen, läuft jetzt erneut eine Prüfung aller Trassenvarianten an, nur viel tiefer und genauer als vor der Festlegung der sogenannten Deckeltrasse durch Lichtenstein als Anmeldetrasse für den Bundesverkehrswegeplan. Noch einmal werden Vorteile und Nachteile gegeneinander abgewogen. Bis schließlich eine Trasse feststeht, die das Land dann dem Bund vorlegen muss. Sagt der dann ja, kann mit dem eigentlichen Planfeststellungsverfahren begonnen werden. »Je früher wir in die Planung einsteigen, umso besser«, sagt dazu nicht nur Nußbaum. (GEA)