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Aktuell Stadtbücherei

Leseratten im Pfullinger Klostergarten

Rund hundert Kinder waren diesen Sommer ganz heiß auf Lesen. Wöchentliche Treffs

Julia Lipp (links) und Sabine Leukert von der Stadtbücherei mit den Kindern vom Leseclub »Heiß auf Lesen« beim Treffen im Garten
Julia Lipp (links) und Sabine Leukert von der Stadtbücherei mit den Kindern vom Leseclub »Heiß auf Lesen« beim Treffen im Garten der Klosterkirche. FOTO: US
Julia Lipp (links) und Sabine Leukert von der Stadtbücherei mit den Kindern vom Leseclub »Heiß auf Lesen« beim Treffen im Garten der Klosterkirche. FOTO: US

PFULLINGEN. Im Bollerwagen Kissen und eine große Decke, in den Rucksäcken jede Menge Bücher und im Kopf die besten Stellen daraus. Rund 15 Kinder machten sich gestern mit Sabine Leukert und Julia Lipp auf den Weg in den Klostergarten zu einem kleinen literarischen Stelldichein und der letzten Veranstaltung im Rahmen des Sommerferien-Leseclubs »Heiß auf Lesen« der Pfullinger Stadtbücherei.

Rund 100 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren – und damit doppelt so viele wie im vergangenen Jahr – machten beim Leseclub mit. Für den zehnjährigen Max bietet der Club entscheidende Vorteile. Der liest nämlich gerne, findet aber in der Bücherei in den Sommerferien normalerweise nicht die richtige Lektüre: »Die ist dann wie leer gefegt.«

Allerdings nicht für die Clubmitglieder. Sabine Leukert sammelt von März an die neuen Bücher, auch das schätzt Max, für den Leseclub, und bietet diese dann exklusiv für dessen Mitglieder an. Darunter waren in diesem Jahr so vielversprechende Titel wie »Lucifer Junior«, »Die Schule der magischen Tiere« oder die »Bone Buddies«. Letztere sind fünf echt nette Skelette, wie José in seiner kleinen Buchpräsentation im Gartenpavillon der Klosterkirche berichtet. Seit dem Beginn der Schulferien treffen sich die Kinder dort in wechselnder Besetzung und tauschen sich über die gelesenen Bücher aus. Leopold hat die »Die Kakerlakenbande – Ratzfatz zum Schatz« gelesen und ist voll des Lobes für das Buch. Lustig sei es, sagt er und hat zum Beleg eine witzige Textpassage parat.

Es klappe viel besser, wenn sich die jungen Leseratten die Bücher gegenseitig empfehlen, berichtet Sabine Leukert. Oft wird schon bei den Treffen der Tausch der Lektüre besprochen. Immer wieder finden neue Kinder über den Leseclub den Weg in die Bücherei. Dass es in diesem Jahr so viele geworden sind, sei sicher auch Corona geschuldet, sagt Leukert. Viele sind nicht in den Urlaub gefahren, da kam das Angebot der Bücherei gerade recht.

Etwa für Nina, die ist schon das zweite Mal mit richtig Freude dabei und hat jetzt ihren Bruder Nico (7) mitgebracht. Er sei bisher immer neidisch gewesen, dass seine Schwester in den Leseclub durfte und er zu Hause bleiben musste, erzählt er. Jetzt strahlt er umso mehr. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass womöglich die Abschlussparty in diesem Jahr ausfallen muss: Spaß hatten sie gleichwohl schon richtig – mit den Büchern und miteinander. (GEA)