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Aktuell Lehrabschlussfeier

Kreishandwerkerschaft Reutlingen zeichnet Jung-Gesellen aus

Foto: Gabriele Bimek
Foto: Gabriele Bimek

ENINGEN. Der Übergabe der Gesellenbriefe fieberten am Donnerstagabend in der gut besetzten HAP-Grieshaber-Halle in Eningen ausgelernte Auszubildende, Ausbilder und Eltern gleichermaßen entgegen. In einer gemeinsamen Lehrabschlussfeier der Kreishandwerkerschaft Reutlingen nahmen die Jung-Gesellinnen und Jung-Gesellen ihre Urkunde mit Geschenk entgegen. Der Förderpreis IKK classic für besondere Leistungen im Fach Wirtschafts- und Sozialkunde ging an Olga Semnizki, Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk Bäckerei. Mit »Überraschungen, Geheimnissen und ein bisschen Unsinn« bereicherte Nikolai Striebel den Festakt mit seiner Zauberkunst »just magic«.

Fast 400 Absolventen

An die 100 Ausgelernte aus den unterschiedlichsten Handwerken zeichnete Steffen Mohl an diesem Festabend aus, wobei insgesamt fast 400 ihre Prüfung bestanden haben. Der Kreishandwerksmeister wies auf die geringe Durchfallquote von acht Prozent hin: Sie ist zum einen niedriger als im vergangenen Jahr und zum anderen deutlich geringer als im bundesweiten Durchschnitt.

In der gemeinsamen Lehrabschlussfeier haben die Absolventen der Handwerksberufe (Bild links) und auch die Kfz-Mechatroniker (Bil
In der gemeinsamen Lehrabschlussfeier haben die Absolventen der Handwerksberufe (Bild links) und auch die Kfz-Mechatroniker (Bild rechts) ihre Gesellenbriefe erhalten. FOTOS: BIMEK
In der gemeinsamen Lehrabschlussfeier haben die Absolventen der Handwerksberufe (Bild links) und auch die Kfz-Mechatroniker (Bild rechts) ihre Gesellenbriefe erhalten. FOTOS: BIMEK

»Prüfungsstärkste Gruppen sind in den Winterprüfungen regelmäßig die Kraftfahrzeugmechatroniker, gefolgt von den Anlagenmechanikern für Sanitär, Heizung- und Klimatechnik sowie den Elektronikern für Energie- und Gebäudetechnik«, hob er hervor. »Diese drei genannten Berufe sind extrem wichtig bei der Umsetzung des gewünschten Wandels – sowohl bei der Mobilität als auch bei der Gebäude- und Energietechnik.«

Förderung für Meisterabschluss

Das Handwerk biete wie kein zweiter Wirtschaftsbereich die Möglichkeit zur Selbstständigkeit durch die Gründung eines eigenen Betriebs oder durch die Übernahme eines vorhandenen. Das sei für die jungen Unternehmer, den abgebenden Handwerksmeister und für die gesamte Gesellschaft eine Win-win-Situation, da Know-how und Arbeitsplätze erhalten und fortgeführt werden. Für diejenigen, die Selbstständigkeit anstreben oder eine Führungsrolle in einem Unternehmen übernehmen wollen, gebe es den Meisterbrief, der zwar altmodisch klinge, aber viel moderner sei, als ihm zugeschrieben werde. Mohl betonte, dass sich die Förderung für einen Meisterabschluss deutlich verbessert habe und sich weiter verbessern werde.

Olga Semnizki hat den Förderpreis der IKK classic erhalten.
Olga Semnizki hat den Förderpreis der IKK classic erhalten. Foto: Gabriele Bimek
Olga Semnizki hat den Förderpreis der IKK classic erhalten.
Foto: Gabriele Bimek

»Die besonderen Vorteile des Handwerks bestehen darin, dass wir eine große Auswahl von Berufen mit den unterschiedlichsten Anforderungen haben und die Regionalität.« Die Arbeitsplätze befinden sich meist vor der Haustür, was angesichts der Diskussion um Nachhaltigkeit ein großer Vorteil sei. Sie würden nicht nur heute, sondern auch mittel- und langfristig dringendst benötigt, um die regionale Versorgung sicherzustellen. »Ohne das Handwerk wird es keine flächendeckende Umsetzung der Klima- und Energieziele geben«, erklärte Mohl.

»Ich bin nicht unzufrieden mit den Ausbildungszahlen«, versichert Ewald Heinzelmann, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Angesichts der sich wandelnden Mobilität, der Anlagen- und Gebäudetechnik würden Arbeitskräfte in diesen Berufen dringend gebraucht.

Das sieht auch Lisanna Mader so. Die Anlagenmechanikerin für Sanitär, Heizung, Klimatechnik strebt den Meister an, um später in der überbetrieblichen Ausbildung als Lehrkraft einzusteigen. »Handwerksberufe haben Zukunft und es stehen alle Türen offen. Es war eine gute Wahl und vor allem sieht man, was man getan hat.« (GEA)