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Aktuell Nahverkehr

Kosten für digitale Anzeigen bei Bushaltestellen in Eningen explodiert

Technischer Ausschuss vertagt die Anschaffung des Fahrgastinformationssystems für Eningen

Ein Digitales Fahrgastinformationssystem (DFI) wie hier in Reutlingen, wird in Eningen nun doch nicht eingeführt.  FOTO: NIETHAM
Ein Digitales Fahrgastinformationssystem (DFI) wie hier in Reutlingen, wird in Eningen nun doch nicht eingeführt. FOTO: NIETHAMMER
Ein Digitales Fahrgastinformationssystem (DFI) wie hier in Reutlingen, wird in Eningen nun doch nicht eingeführt. FOTO: NIETHAMMER

ENINGEN. Mit klarer Mehrheit hat der Technische Ausschuss des Eninger Gemeinderats beschlossen, die Anschaffung von acht Fahrgastinformationssystemen bis zur kommenden Gemeinderatssitzung auf Eis zu legen. Grund für die Entscheidung: Die Kosten für den Stromanschluss der Anzeigetafeln, die die Fahrgäste über die aktuellen Abfahrtszeiten informieren sollen, sind explodiert.

Den Auftrag für das Fahrgastinformationssystem hatte der Gemeinderat in seiner April-Sitzung erteilt. Damals beliefen sich die Kosten für Anschaffung und Installation auf rund 127 000 Euro, die Hälfte davon sollten Fördergelder abdecken. Die Gemeinde war davon ausgegangen, dass der Stromanschluss jeweils zwischen 2 500 und 3 250 Euro kostet. Das System sollte mit dem Netz der Straßenbeleuchtung verbunden werden. Doch das ist nicht möglich, wie Ortsbaumeister Rainer Klett am Donnerstagabend dem Gremium erläuterte. Denn jede Anzeigetafel braucht einen eigenen Anschluss an einem Verteilerkasten samt Zähler. Damit stiegen die Kosten dafür auf rund 118 000 Euro. Eine Einstellung des Projekts, so Ortsbaumeiter Rainer Klett, sei nicht zielführend. Denn die Anzeigetafeln seien sinnvoll, außerdem habe die Gemeinde bereits rund 40 000 Euro investiert. Die Verwaltung empfahl deshalb, nur vier große Monitore anzuschaffen und die andere Hälfte durch vier kleine, solarbetriebene Anzeigetafeln zu ersetzen, um Anschlusskosten zu sparen.

Eckhard Hennenlotter (CDU) beantragte, – mit dem Hinweis, »dass jeder weiß, dass alle 20 Minuten ein Bus kommt« – auf die großen Systeme ganz zu verzichten und alle vorgesehenen Haltestellen mit den kleineren Monitoren auszustatten. Das würde nach den Berechnungen der Verwaltung mit rund 68 000 Euro zu Buche schlagen.

Angesichts des deutlichen Größenunterschieds, die kleinen Monitore haben knapp Din-A4-Format, die großen mit einer Diagonalen von 80 Zentimetern die Dimension eines Fernsehgeräts, wollte Uwe Moßig (GAL) eine Entscheidung nicht fällen, ohne die Anzeigetafeln gesehen zu haben. Er beantragte deshalb die Vertagung des Punktes in die nächste Gemeinderatssitzung. Die Mehrheit des Gremiums unterstützte seinen Antrag. (us)