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Aktuell Musik

Klassik und Moderne grandios kombiniert

Das vielseitige Programm des Sommerkonzerts des Friedrich-Schiller-Gymnasiums trifft den Geschmack des begeisterten Publikums.

Das Orchester und der Chor des Friedrich-Schiller-Gymnasiums sowie der Tübinger Chor Nota Bene und Musiker des Martinskollegiums
Das Orchester und der Chor des Friedrich-Schiller-Gymnasiums sowie der Tübinger Chor Nota Bene und Musiker des Martinskollegiums musizierten unter Leitung von Jochen Rohn in den Pfullinger Hallen. FOTO: LEIPPERT
Das Orchester und der Chor des Friedrich-Schiller-Gymnasiums sowie der Tübinger Chor Nota Bene und Musiker des Martinskollegiums musizierten unter Leitung von Jochen Rohn in den Pfullinger Hallen. FOTO: LEIPPERT

PFULLINGEN. Beim Sommerkonzert des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) in den Pfullinger Hallen blieben nur wenige Plätze frei. Schließlich bietet die Schule als einzige im Landkreis verstärkten Musikunterricht sowie das anschließende Musikprofil bis zum Abitur und hat einen erstklassigen Ruf. Die Intrada oblag den Bläsern des Schulorchesters unter Leitung von Ute Brandmaier. Der erste Satz aus Mozarts »Divertimento in B-Dur« gelang den elf Schülern spritzig leicht, als Herausforderung erwies sich das »Rondo allegro molto« aus dem Divertimento in Es-Dur des englischen Komponisten Gordon Jacob. Rhythmisch vielfältig, modern arrangiert, mit Solokadenzen garniert und integrierten Jazz-Elementen forderte es das ganze Können der kleinen Combo.

Lukas Dorfmüller gab, bravourös umrahmt durch das Orchester, das Concertino für Flöte von Cécile Chaminade zum Besten. Dabei ließ er seine Querflöte mal kapriziös und verführerisch klingen, dann wieder wirbelten seine Finger mit perligen Trillern wild und ungestüm über sein Instrument. Der FSG-Chor unter Leitung von Constanze Barocka leitete mit modernen Popsongs wie »Stars shining bright above me« schwungvoll zum Hauptwerk des Abends »Sonne, Mond und Sterne« von Peter Schindler über.

Zeitgenössische Kantate

»Die Aufführung eines zeitgenössischen Komponisten und zugleich einer szenischen Kantate ist nicht gerade etwas Gewöhnliches für Chor und Orchester einer Schule«, betonte Schulleiter Marcel Schnek. Etwas Besonderes sei auch, dass nicht nur der langjährige Kooperationspartner Musikschule Pfullingen mitwirke, sondern zum ersten Mal auch Mitglieder des Pfullinger Martinskollegiums sowie Sänger des Tübinger Chors Nota Bene. Die Schüler sollten von diesen erfahrenen Musikern und Sängern etwas lernen, auch seien diese eine Unterstützung für die Kids bei dem nicht ganz einfachen Werk, erklärte Jochen Rohn, der die Gesamtleitung des Abends inne hatte.

Was folgte, war ein wahrer Ohrenschmaus durch eine geballte Ladung verschiedener Musikgenres. Der 1960 in Altensteig geborene Schindler hat in seiner 2011 geschriebenen Kantate neben klassischen Schwingungen viele Akzente aus Jazz, Chanson, Gospel, Moritaten, Pop oder Kammermusik integriert. Die Texte von Eduard Mörike oder Matthias Claudius sowie aus der Sammlung »Des Knaben Wunderhorn« berühren Themen wie Liebe, Sehnsucht und Leidenschaft. Dabei gaben Chor und Orchester mal ein prächtig und schier überwältigendes, dann wieder ein feines und sehr dezentes Klangbild ab. Die Solisten Mareike Betz (Sopran), Agnes Block (Mezzosopran) und Bariton Joel Baisch intonierten ihre Lieder auf exzellente Weise.

Die Zuhörer sprangen begeistert von ihren Sitzen auf und gaben stehenden Applaus. Blieb Schnek nur noch, den Mitwirkenden, aber auch Lehrern und Schülern für ihr Engagement bei Organisation und Vorbereitung des Konzerts zu loben: »Sie haben alle unendlich viel Zeit, Mühe und Kraft investiert.« (GEA)