ENINGEN. Lange waren es nur düstere Prognosen, nun stößt die Gemeinde in Sachen Kinderbetreuung tatsächlich an ihre Grenzen: »Wir können nicht mehr allen Eltern einen Platz für ihre Kinder anbieten«, teilte Haupt- und Ordnungsamtsleiterin Ute Petrick in der Gemeinderatssitzung unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes mit. In den vergangenen Tagen seien einige Eltern bereits schriftlich informiert worden. Bedingt durch Zuzüge und mehr Geburten, gebe es zum Ende des Kindergartenjahres nicht mehr genügend Plätze für alle Kinder – sowohl im U3- wie auch im Ü3-Bereich.
Erschwerend hinzukomme außerdem der massive Fachkräftemangel und ein hoher Krankenstand in vielen Einrichtungen. Noch könne die Mindestzahl an Betreuungspersonen bereitgestellt werden, »aber es ist sehr anstrengend«, betonte Petrick. In einigen Einrichtungen mussten die Betreuungszeiten bereits eingeschränkt werden. Dass im Sulzkindergarten wegen der Sanierung derzeit auch noch 20 Plätze wegfallen, verschärfe die Situation zusätzlich. »Wir hoffen, dass die Sanierung bis Mai fertig ist«, betonte die Hauptamtsleiterin.
Künftig werde es nicht möglich sein, jeden Betreuungsbaustein in jeder Einrichtung anzubieten, so Petrick. Auch die Betreuungszeiten müssten angepasst werden. Vorrangig einen Platz erhalten sollen nun zunächst etwa frisch zugezogene Kinder, die im Herbst in die Schule wechseln. Danach soll das Alter der Kinder ausschlaggebend sein. Dr. Joachim Sabieraj (CDU) plädierte dafür, zusätzlich auch die Berufstätigkeit der Eltern als Kriterium zu berücksichtigen. Lukas Schult mahnte dringend, eine Lösung für die Eninger Familien zu finden. (GEA)