ENINGEN. Die Keppler-Stiftung übernimmt ab Juli die Geschäftsführung des ambulanten Pflegedienstes Weggerle in Eningen. Gründerin Erika Weggerle sowie ihr Ehemann und Pflegedienstleiter Michael Weggerle verabschieden sich in den Ruhestand.
Der Pflegedienst Weggerle sei schon seit geraumer Zeit im Austausch mit der Keppler-Stiftung über eine mögliche Betriebsübernahme, teilt die Stiftung mit. »Durch die jahrelangen Kooperationen, unter anderem mit dem Hospiz Veronika und dem Betreuten Wohnen, gab es immer wieder Berührungspunkte und Gespräche mit den Einrichtungen und Diensten des Trägers im Verbund«, erzählt Erika Weggerle, die 1989 den Pflegedienst gründete und seither leitete.
Nähe zu Seniorenzentren
Die Geschäftsräume befinden sich in der Wengenstraße und werden von der Stiftung übernommen. Die künftige Katholische Sozialstation Reutlingen, Team Eningen, ist somit nur wenige Meter von den Kolleginnen der Seniorenzentren St. Elisabeth und Frère Roger entfernt.
»Mit der Übernahme des ambulanten Pflegedienstes können wir unser Dienstleistungsangebot in Eningen komplettieren und zukünftig noch flexibler auf die unterschiedlichen Unterstützungsbedarfe reagieren«, so Regionalleiter Ralf Egenolf-Stohr. Die Keppler-Stiftung wisse das Vertrauen der Familie Weggerle zu schätzen und freue sich, die elf Mitarbeitenden aus den Bereichen Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft und Verwaltung begrüßen zu dürfen.
Großer Erfahrungsschatz
Erika und Michael Weggerle nehmen einen großen Erfahrungsschatz aus ihrer Selbstständigkeit mit – vor allem die vielfältigen Begegnungen mit Patienten, Angehörigen und Kooperationspartnern. »Wir sind mit diesen Begegnungen gewachsen und haben uns stets weiterentwickelt. Zu unseren Mitarbeitenden haben wir eine sehr enge und vertrauensvolle Bindung«, so die Gründerin. »Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, was man alles schaffen kann«, fügt Michael Weggerle hinzu, der seine Tätigkeit als stationärer Krankenpfleger ein halbes Jahr nach Gründung beendet hat, um seine Frau im Pflegedienst zu unterstützen.
Damals gab es kaum ambulante Angebote, die Nachfrage sei jedoch schon groß gewesen. Auch wenn sich in den 33 Jahren – vor allem durch die Einführung der Pflegeversicherung – viel im ambulanten Dienst verändert habe, sei der regionale Bezug und der Anspruch einer professionellen und ganzheitlichen Versorgung für den Pflegedienst bis heute erhalten geblieben.
Pflegedienst war Lebenswerk
Für das Ehepaar ist der Pflegedienst nicht nur ein Beruf, sondern ihr Lebenswerk. »Sicher wird uns etwas fehlen«, sagt die gelernte Krankenschwester. Und doch freuen sie sich nun auf die freie Gestaltung der Zeit mit ihren beiden Kindern, den fünf Enkelkindern und Freunden, ohne Bereitschaftshandy als Begleiter.
Die Keppler-Stiftung ist der größte katholische Altenhilfeträger in Baden-Württemberg. In 23 Seniorenzentren, 7 ambulanten Diensten, 13 Tagespflegen und einem stationären Hospiz beschäftigt die kirchliche Stiftung rund 2 500 Mitarbeitende. Sie ist in 23 Seniorenwohnanlagen tätig und an mehreren Diensten und Organisationen beteiligt. (pm)