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Aktuell Gemeinderat

»Hinter Holz« und »Mauer-Weil IV« in Pfullingen gestrichen

In der öffentlichen Sitzung am kommenden Dienstag geht es unter anderem um den Flächennutzungsplan

Das Pfullinger Rathaus II
Das Pfullinger Rathaus. Foto: Erwin Scheib
Das Pfullinger Rathaus.
Foto: Erwin Scheib

PFULLINGEN. Die Weichen stellen für die Entwicklung der Stadt wird der Pfullinger Gemeinderat in der öffentlichen Sitzung, die am Dienstag, 12. November, um 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses II beginnt. Zum einen wird der Haushalt 2020 eingebracht, der Finanzierungsansätze für die Großprojekte des Intergrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) enthält (siehe Bericht oben). Zum anderen wird über die Fortschreibung des Flächennutzungsplans (FNP) des Nachbarschaftsverbands Reutlingen-Tübingen debattiert, der nach der Prüfung von Anregungen und Kritik seitens der Behörden und aus der Bevölkerung mit der Tatsache überrascht, dass einige vorgesehene Wohn- und Gewerbegebiete aus der Planung herausgenommen worden sind.

Seit gut einem Jahr steht der FNP im Fokus von Kritikern des fortgesetzten Siedlungswachstums. Die Pfullingerin Sabine Winkler hat mit ihrem Film »Kein schöner Land« ein deutliches Zeichen gegen den aus ihrer Sicht »ungezügelten Flächenfraß« gesetzt, das weit über die Region hinaus Beachtung findet.

Einige Flächenkorrekturen

Im Juni hat sich zudem die Bürgerinitiative »Rettet das Arbachtal« gegründet, die sich für den Erhalt der Äcker, Grünflächen und Streuobstwiesen im Arbachtal einsetzt und verhindern möchte, dass das angedachte Wohngebiet »Galgenrain« und das Gewerbegebiet »Hinter Holz« im FNP langfristig festgeschrieben werden.

Ob diese kritischen Stimmen das Stadtplanungsamt zu einigen Korrekturen an den bisherigen Plänen bewogen haben, ist nicht bekannt. Doch auch die am Flächennutzungsplanverfahren beteiligten Behörden hatten im Rahmen des Beteiligungsverfahrens die Stadt auf die Bedeutung und Wertigkeit von FFH-Gebieten und Streuobstwiesen in den eingeplanten Gebieten hingewiesen, ebenso gab es viele Einwendungen von Bürgern.

Tatsache ist, dass die Stadtverwaltung jetzt empfiehlt, auf das Gewerbegebiet »Hinter Holz« und die im Pfullinger Süden angedachten Wohngebiete »Mauer-Weil IV und V« zu verzichten. Korrekturen für die Flächenbeanspruchung werden für die im FNP dargestellten Wohngebiete »Galgenrain« und »Karlshöhe II« vorgeschlagen, ebenso für das Gewerbegebiet »Unter Wegen II«. Das Gremium wird über das Konzept der Siedlungsflächen neu beschließen.

Vor der Debatte um den FNP wird der Gemeinderat die Jahresrechnung 2018 feststellen und den Haushalt 2020 einbringen, der erstmals nach dem doppischen System aufgestellt worden ist. Auf der Tagesordnung stehen außerdem Sanierung und Ausbau des Dachgeschosses der Laiblinschule, die Neuregelung der ehrenamtlichen Entschädigung für den Gemeinderat, der Wirtschaftsplan 2020 der Pfullinger Sportstätten GmbH, die Beteiligung der Stadt Pfullingen an der Gründung des Zweckverbands Klärschlammverwertung Böblingen sowie der ÖPNV-Innerortstarif. (ps)