LICHTENSTEIN. Eineinhalb Meter dick bedeckte der Efeu das Gemäuer des Gerobaus am Schloss Lichtenstein. Als sich die Gärtner daran machten, ihn zu entfernen, fuhren sie 3,5 Tonnen Grüngut ab. Gleichwohl sagt Schlossverwalter Eberhard Etter: »Gut, dass wir so mutig waren und ihn entfernt haben.«
Denn der Efeu hat Spuren hinterlassen Der Tuffstein, der trocken sein muss, damit er Härte zeigen kann, ist hinter dem Blätterwald feucht geblieben, ebenso die Balken und Fensterlaibungen. Teilweise sind Stein und Balken unter den Händen der Handwerker deshalb zerbröselt. Höchste Eisenbahn also für eine grundlegende Sanierung, die deutlich teurer kommt als geplant.
Inzwischen sind die ersten Fachwerkbalken in dem 1899 aufgestockten Gerobau ausgetauscht. Wahrscheinlich ist es dem damaligen Schlossherrn Wilhelm II. Herzog von Urach zu eng im Wohngebäude geworden. Immerhin neun Kinder musste er unterbringen, erklärt Etter. Nach der Sanierung soll der Bau wieder sein ursprüngliches Gesicht zeigen.
Vermissen werden einige dann das Fachwerk an der Giebelseite, doch das sollte eigentlich nie in Erscheinung treten. Die Giebelseite wird wieder verputzt und dabei die Struktur des Tuffsteins aufgegriffen. Ob die Pergola, die auf den alten Plänen aus dem Landesarchiv zu sehen ist, dort auch wieder einmal angebaut wird, das ist noch offen. Denn es gibt in den kommenden Monaten jede Menge zu tun: In diesem Winter soll der Lichtenstein auch eine neue Brücke erhalten. (GEA)