PFULLINGEN. Weil aus einem unbewohnten Haus in der Griesstraße in Pfullingen das Signal eines Rauchmelders nicht zu überhören war, haben Nachbarn am späten Freitagebend die Feuerwehr alarmiert. Gegen 22.40 Uhr rückten die Einsatzkräfte mit Drehleiter und Löschfahrzeugen an.
Schläuche wurden in Windeseile verlegt, Feuerwehrleute in Atemschutzausrüstung eilten zum Haus - und standen vor verschlossener Tür. Denn das Gebäude, das einer Reutlinger Jugendhilfeeinrichtung gehört, wird nur unter Woche tagsüber für die Betreuung junger Menschen genutzt. Mit der Drehleiter versuchte die Pfullinger Feuerwehr, sich durch ein Fenster im Obergeschoss - aus dem das Rauchmelder-Signal zu hören war - Einblick zu verschaffen. Doch das Innere lag im Dunkeln. Da aber weder Rauch noch Flammen nach außen drangen, bemühten sich Polizeibeamte zunächst, telefonisch einen Verantwortlichen zu erreichen, jedoch ohne Erfolg.
Weil sie für den Zugang zum Haus nicht rohe Gewalt anwenden wollten, wurde eine »sanftere« Methode gewählt. »Wir haben das Schloss, einen Sicherheitszylinder, ausgebaut«, erklärte Kommandant Dietmar Rall. Bei der Inspektion der Innenräume fanden die Einsatzkräfte jedoch weder einen Brandherd noch irgendwelches glimmende Material. Der Rauchmelder schien ohne erkennbaren Grund in Aktion getreten zu sein. »Es lag auch nicht an einer leeren Batterie«, stellte Rall fest, denn dann wäre der Ton ein anderer gewesen. Gegen 23.30 Uhr konnten die Feuerwehrleute ihr Equipement wieder zusammenpacken und abfahren. Zuvor hatten sie aber ein neues Schloss in die Haustür eingesetzt und eine Nachricht hinterlassen. »Den Schlüssel«, erklärte der Kommendant, »können sich die Nutzer des Hauses am Montag bei der Polizei abholen.« (GEA)