ENINGEN. Noch holpert's ordentlich, tut es so manchen Schlag, wenn man mit Auto, Fahrrad oder Roller über die Wengenstraße in Richtung Ortsmitte fährt. Doch bald soll sich das endlich ändern: Die Sanierung der Eninger »Schlaglochpiste«, wie Bürgermeister Alexander Schweizer die Straße einst nannte, rückt in greifbare Nähe. Ebenso die Sanierung des Betzenriedwegs von Höhe des Gebäudes mit der Hausnummer zwei bis zur Kreuzung im Hörnle. Bereits Ende 2021 hat der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss für eine Kanalsanierung und damit verbunden die Instandsetzung der beiden Straßen gefasst. Nach weiteren Planungen des beauftragten Ingenieurbüros Reik aus Pfullingen hat das Gremium nun einstimmig den Baubeschluss gefasst. Im Herbst sollen die Arbeiten beginnen.
Teurer als geplant
Laut dem neuen generellen Entwässerungsplan der Gemeinde muss der Mischwasserkanal unterhalb des Betzenriedwegs und der Wengenstraße dringend saniert werden. Dieser ist an einigen Stellen zu schmal, das Risiko von Überschwemmungen mittlerweile zu groß. Im Zuge der Kanalarbeiten sollen auch Teile des Betzenriedwegs und der Wengenstraße hergerichtet werden, der Betzenriedweg bis zum Gebäude mit der Hausnummer 14, ebenso das Verbindungsstück am Anfang des Betzenriedwegs hinunter zur Wengenstraße. Diese soll von Höhe des Gebäudes 39 bis zum Kreisverkehr saniert werden. Die zwölf Parkplätze kurz vor dem Kreisverkehr sollen neu gestaltet und auch der Gehweg samt Randeinfassungen in Teilen erneuert werden.
Für den Betzenriedweg ist ein Vollausbau geplant, weitere Leitungsarbeiten in den Bereichen Gas-, Wasser- und Breitband sollen ebenfalls vorgenommen werden. Für die Wengenstraße hat das Planungsbüro sowohl den Voll- wie auch einen Teilausbau als mögliche Sanierungsvariante untersucht. Letzteres ist rund 140 000 Euro günstiger und wurde, nachdem auch baugrundtechnisch nichts dagegensprach, den Räten als Sanierungsoption vorgeschlagen. Für diesen Straßenabschnitt sei ein Teilausbau eine »wirtschaftlich vertretbare Lösung«, heißt es in der Drucksache.
Trotz allem werden die Sanierungsarbeiten an den beiden Straßen nach aktuellem Stand die Gemeinde rund 340 000 Euro teurer kommen, als zunächst vorgesehen. Vor allem die Preissteigerungen bei Baustoffen sind dafür verantwortlich. Insgesamt rechnet die Gemeinde mit Investitionen in Höhe von 897 000 Euro für die Sanierungen. Die Kanal- und Leitungsarbeiten werden die Gemeindewerke mit insgesamt 255 000 Euro zudem rund 130 000 Euro mehr kosten, als geplant. Um dies zu finanzieren, soll ein Kredit aufgenommen werden.
Im Rahmen der beiden Straßensanierungen sollen außerdem die noch ausstehenden Asphaltarbeiten im Baugebiet »Im Alten Stadion« abgearbeitet werden. Auch hier werden aufgrund der Preissteigerungen durch den Ukraine-Krieg vermutlich zusätzliche 34 000 Euro benötigt.
Im September sollen die Sanierungsarbeiten im Gemeinderat an die Baufirmen vergeben werden. Im Anschluss daran sollen die Arbeiten beginnen und möglichst bis zum Sommer 2023 abgeschlossen sein. Ganz ohne Umleitung wird es während der Sanierungszeit nicht gehen, kündigte Ortsbaumeister Rainer Klett in der Sitzung bereits an, er geht aber davon aus, dass diese »handhabbar« sein wird. (GEA)