ENINGEN. Freudig moderierte Bürgermeister Alexander Schweizer den Tagesordnungspunkt »Überplanung des ehemaligen Möve-Areals« an. Es gehe um ein über 16 000 Quadratmeter großes Gelände, das Historie atme und für dessen Entwicklung es nun die Eckpunkte zu beschließen gelte. Weit kam das Gremium damit in seiner Sitzung aber nicht: Florian Weller stellte einen Geschäftsordnungsantrag, wonach das Thema in die Ausschüsse zurückverwiesen werden soll.
Die Begründung: Bei den Vorberatungen habe die CDU-Fraktion festgestellt, dass es noch Klärungsbedarf gebe, sie sich noch nicht in der Lage sehe, die Eckpunkte schon festzuzurren. Es seien noch viele Fragen zu klären, pflichtete Dr. Barbara Dürr für die FWV bei. Ganz wichtig sei, in dem Areal eine gute Aufenthaltsqualität zu schaffen. Sie regte weitere Workshops mit den beiden Investoren an, Gespräche darüber, was auf dem Gelände alles möglich sein soll. So seien unter anderem schon Gastronomie und Kleinkunst im Gespräch gewesen. »Wir wollen uns keinen Weg verbauen.«
Keine Fehler machen
Froh über den Antrag zeigte sich auch Annegret Romer für die GAL. »Das ist ein Mega-Gebiet und eine Riesenchance – da dürfen wir keine Fehler machen.« Es gelte, den Expertenrat zu befragen, um differenziert planen zu können. Lediglich die SPD-Fraktion scherte aus: »Wir hätten die Eckpunkte gerne beschlossen – schon, weil es beim Wohnungsbau einen dringenden Bedarf gibt«, sagte Rebecca Hummel. Man habe die Sitzungsvorlage als Auftakt zu einem Prozess verstanden. Bestehe noch Beratungsbedarf, könne man das Thema zwar vertagen – »aber nicht auf irgendwann«, machte sie Druck.
Die Eckpunkte sollen bei der Aufstellung eines Bebauungsplans für das Möve-Areal, das Teil des bezuschussten Sanierungsgebiets werden soll, berücksichtigt werden. Vorgesehen ist unter anderem die Standortverlagerung des Lidl-Markts in das Areal. Ebenso die Nutzung der Fläche für Gewerbe und Wohnen. Zudem soll die Umgestaltung des Straßenraums, etwa im Kreuzungsbereich Reutlinger Straße/Friedrichstraße, eingeplant werden, genauso wie der Erhalt der Klinkerfassade und des Schornsteins.
Nach den ersten Vorgesprächen im Gremium seien inzwischen weitere Abstimmungsgespräche mit allen am Vorhaben Beteiligten geführt worden, berichtete Schweizer. (GEA)