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Eninger Freibad macht wohl 502.000 Euro Verlust

Die Gemeindewerke legen den Wirtschaftsplan 2022 vor. Wassergebührenerhöhung für 2023 absehbar

Das Eninger Freibad hat vorübergehend andere Öffnungszeiten. Sie sollen bis zum 4. Juni gelten. Foto: Thomas Baral
Das Eninger Freibad hat vorübergehend andere Öffnungszeiten. Sie sollen bis zum 4. Juni gelten.
Foto: Thomas Baral

ENINGEN. »Mit diesem Ergebnis dürfen wir nicht zufrieden sein«, befand Eckhard Hennenlotter (CDU) in der jüngsten Sitzung des Eninger Gemeinderats. 132 000 Euro beträgt das Defizit der Gemeindewerke Eningen laut Wirtschaftsplan für 2022, den Roland Schwarz vom Amt für Finanzen und Betriebe nun vorstellte und der von den Eninger Räten einstimmig beschlossen wurde. Das Gesamtvolumen des Vermögensplans liegt bei 7,53 Millionen Euro.

Vor allem das Freibad schlägt mit einem prognostizierten Jahresverlust in Höhe von 502 000 Euro zu Buche. Das Defizit wird mit Geld aus dem Gemeindehaushalt ausgeglichen – ein wesentlicher Grund, weshalb der Eninger Ergebnishaushalt in diesem Jahr ebenfalls im Minus bleibt.

Erneuerbare Energien im Blick

Nach der zum größten Teil abgeschlossenen Generalsanierung des Freibads und vermutlich ersten Saison ohne Pandemieeinschränkungen, hofft die Gemeinde auf steigende Besucherzahlen. Dies könne die hohen Aufwendungen aber trotzdem nur zu einem kleinen Teil auffangen. Für die restlichen Sanierungsarbeiten sind noch 30 500 Euro eingestellt. Für eine Fotovoltaikanlage, die vermutlich nächstes Jahr installiert werden soll, sind bereits Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 30 000 Euro eingestellt.

Auch in der Sparte Abwasserbeseitigung rechnet die Gemeinde in diesem Jahr mit einem Defizit, und zwar in Höhe von 107 800 Euro. Einen Überschuss von 478 000 Euro soll es hingegen im Bereich Gas- und Wasserversorgung geben. Vor allem wegen zahlreicher und zum Teil schwerwiegender Rohrbrüche werde man allerdings vermutlich nicht umhinkommen die Wassergebühren im kommenden Jahr zu erhöhen, so Schwarz.

Einen Großteil der Investitionen in diesen drei Sparten macht die Sanierung des Betzenriedwegs aus. Dort sollen sowohl Gas-, Wasser- als auch Abwasserleitungen erneuert werden. Im Bereich Abwasserversorgung soll ein Großteil des Geldes zudem in weitere Kanalsanierungen und die Fertigstellung des 2QTW-Sammlers fließen. Für Letzteres sind noch 240 700 Euro eingestellt. Für das Großprojekt war in den Vorjahren ein Darlehen in Höhe von 2,35 Millionen Euro aufgenommen worden.

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und die unsichere weitere Entwicklung der Energieversorgung diskutierte das Gremium anschließend angeregt über die Zukunftsperspektiven der Gemeindewerke. Man habe bisher wenig auf erneuerbare Energien gesetzt, so Annegret Romer (GAL). Sie plädierte dafür sich nun etwa Gedanken über Fotovoltaikanlagen auf Ackerflächen zu machen. Auch das Thema Abwasser-Wärmerückgewinnung müsse man weiterverfolgen.

Dr. Joachim Sabieraj (CDU) betonte, dass sich die Gemeindewerke zu einem »Rundumversorger« entwickeln müssten, der unbedingt auch im Bereich Strom aktiv werden sollte. Dem stimmte auch Bürgermeister Alexander Schweizer zu. »Wie ist überhaupt der Gasverbrauch und was für erneuerbare Energien sind in der Gemeinde umsetzbar?«, wollte Dr. Barbara Dürr (FWV) wissen und bat um einen detaillierten Überblick über die Fakten im nächsten Betriebsausschuss. (mewe)