ENINGEN. Es war eine ungute Situation: Steigende Geburten- und Zuzugsraten hatten dafür gesorgt, dass in Eningen Mitte der 60-er Jahre die Klassenzimmer aus allen Nähten platzten. Als dann auch noch das alte Schulhaus an der Hauptstraße zu bröckeln begann, brach ein wahrer Schulnotstand aus. »Der geordnete Schulbetrieb drohte unter den katastrophalen Schulbedingungen zusammenzubrechen«, war im Juni 1967 im Eninger Heimatboten zu lesen.
Wie sich die Lage weiterentwickelte, zeigt eine Ausstellung, die im ersten Stock im Rathaus I zu sehen ist. »50 Jahre Achalmschule 1967 bis 2017« ist der Titel der Schau, die Peter Weckherlin vom Heimat- und Geschichtsverein zusammengestellt hat.
Erdrutsch sorgt für jähen Baustopp
Unter dem damaligen Bürgermeister Hans Maier fiel ein für Eningen historischer Beschluss: Ein komplett neuer Schulkomplex soll gebaut werden. 6,5 Millionen Deutsche Mark verschlang das Vorhaben am Ende, was es zum bis dahin größten Bauprojekt in der Geschichte der Gemeinde machte.
Anfang Juni 1965 war Baustart. Nach nur wenigen Wochen stoppte ein Erdrutsch am Achalm-Nordosthang die Arbeiten jäh. Ein »Keulenschlag«, wie im Heimatboten damals zu lesen war, hatte der Bau doch bereits mehrerer Hunderttausend Mark verschlungen. Erst nach aufwendigen Bodenuntersuchungen gab das Geologische Landesamt grünes Licht: Die Schule entsteht auf sicherem Grund.
Bereits Ende Juni 1966 konnte schließlich Richtfest, ein gutes Jahr später Einweihung gefeiert werden. Das Resultat lobte der neue Bürgermeister Günther Zeller damals so: »Eine rundum fertige Schule, in sich geschlossen und einheitlich. Eine Schule, die sich architektonisch bildschön in die Achalmlandschaft einfügt. Überall ein freier Blick auf den Albrand vom Gutenberg bis zum Mädchenfelsen und den markantesten Berg der Schwäbischen Alb, die Achalm.« (GEA)
Die Fotoausstellung »50 Jahre Achalmschule 1967 bis 2017« ist bis 20. April im ersten Stock im Rathaus I zu sehen: Montag bis Freitag 8 bis 12 Uhr, Dienstag 14 bis 18 Uhr.