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Die Tigergruppe zieht ins alte Lichtensteiner Schulhaus ein

Die Schulbetreuung findet künftig im sogenannten Neubau der Uhlandschule statt. Nicht alle sind mit dieser Entscheidung einverstanden.

Neue Nutzung für das alte Schulhaus: In die Mühlstraße 24 zieht eine TigerGruppe ein und die Schulbetreuung aus. Foto: Sautter
Neue Nutzung für das alte Schulhaus: In die Mühlstraße 24 zieht eine Tiger-Gruppe ein und die Schulbetreuung aus. Foto: Sautter
Neue Nutzung für das alte Schulhaus: In die Mühlstraße 24 zieht eine Tiger-Gruppe ein und die Schulbetreuung aus. Foto: Sautter

LICHTENSTEIN. Eigentlich war es für diese Diskussion zu spät. Denn der Lichtensteiner Gemeinderat hatte schon Ende Mai mit deutlicher Mehrheit entschieden, dass die Schulbetreuung in den sogenanten Neubau der Uhlandschule umzieht und im alten Schulhaus eine Tiger-Gruppe (ein Angebot des Tagesmüttervereins) eingerichtet wird, um die dringend geforderten Kleinkindplätze zu schaffen. Auf der Tagesordnung stand am Donnerstag eine Zwischeninformation zum Ablauf des Umzugs. Gleichwohl kochten die Emotionen hoch. Vor allem Bernd Hageloch (CDU) wollte die damalige Entscheidung nicht akzeptieren. Mit ihm kritisierten auch Susanne Kromer, Felix Reyhl (beide OGL) und Alexandra Schulz (FWV) dem Umzug.

Steffen Haupt, Leiter des Amts für Familie und Bildung, hatte zu Beginn der Sitzung die Umzugspläne ausführlich erläutert. Und auch auf die Gründe hingewiesen. So hatte der Gemeinderat schon im vergangenen Herbst beschlossen, die Schulbetreuung aufzuteilen, nachdem die Räume in der Mühlstraße 24 nicht mehr ausreichten. Die Dritt- und Viertklässler wurden seither nachmittags im Neubau der Uhlandschule betreut, die jüngeren blieben im alten Schulhaus. Da diese Aufteilung nach Einschätzung der Verwaltung sich organisatorisch wie auch personell als schwierig erwiesen habe, schlug sie dem Gemeinderat im Mai vor, mit der gesamten Schulbetreuung in die Uhlandschule umzuziehen und damit gleichzeitig Platz zu schaffen für die dringend benötigte Tiger-Gruppe, für die sich bisher keine Räume hatten finden lassen.

»Mir ginge das Herz auf, könnte ich so viel Platz bieten«

Schulleiterin Angelika Brenner befürwortet den Umzug als einen Schritt zu einer ganzheitlichen Bildung, wie sie in der Sitzung auf Nachfrage betonte. Die Schule habe schon jetzt zusätzliche Räume freigemacht, »damit es ein guter Umzug wird«. Insgesamt stehen in der Uhlandschule von Herbst an für die angemeldeten 62 Kinder zwei Klassenräume á 60 Quadratmeter, ein großer Spielflur mit 100 Quadratmetern und ein Hausaufgabenraum mit rund 40 Quadratmetern zur Verfügung. Und damit mehr als doppelt so viel Fläche wie bisher. »Mir ginge das Herz auf, könnte ich den Schulkindern so viel Platz bieten«, betonte Brenner. Außerdem können die Kinder zu bestimmten Zeiten die Turnhalle nutzen und zudem die beiden Pausenhöfe. Vor allem daran machte Hageloch seine Kritik fest: Er glaubt nicht, dass die Kinder in diesen Bereichen sicher beaufsichtigt werden können. Susanne Kromer schloss sich der Kritik an. Im alten Schulhaus hätten sich die Kinder gut aufgehoben gefühlt. Sie verstand nicht, warum das jetzt für eine Tiger-Gruppe aufgegeben werden müsse. Die brauche ja kein ganzes Haus, da reiche eine kleine Wohnung und etwas Rasen.

»Ich will nicht den Eltern der Kleinkindbetreuung sagen, dass die Eltern der Schulbetreuung keinen Schritt nach vorne machen wollen«, erklärte Rolf Goller (SPD). Das Raumangebot im Neubau sei großzügig, die Gemeinde biete doppelt so viel Fläche an wie vorgeschrieben und die Schulleiterin befürworte das Vorhaben, fasste er noch einmal zusammen und erinnerte daran, dass der Gemeinderat den Umzug ja schon beschlossen habe. Auch sein Fraktionskollege Thomas Henning unterstützte die Pläne: Klar bedeute der Umzug eine Veränderung. Aber den Kindern werde viel geboten.

Hauptamtsleiterin Beatrice Herrmann machte deutlich, dass die Kinder auf vertrautem Terrain blieben, wenn sie nach der Schule in die Betreuung gingen. Auch während der Schulzeit nutzten sie etwa die Pausenhöfe und da gebe es keine Sicherheitsbedenken.

»Man hätte die Eltern mitnehmen müssen«

Gleichwohl ließen sich die vier nicht überzeugen. Hageloch, Kromer, Reyhl und Schulz stimmten zwar nicht gegen den Umzug, denn das war ja gar nicht mehr möglich. Stattdesen lehnten sie es ab, dass die Betreuungskonzeption nach einem Jahr überprüft wird und die Betreuungskräfte dem Gremium ihrer Erfahrungen berichten sollen. Dem stimmte die Mehrheit des Gremiums jedoch zu. Auch der Ergänzung von Bürgermeister Peter Nußbaum, dass der Umzug am 30./31. Juli und die Gründe dafür den Eltern ausführlich erläutert werden sollen. Dass dieses bisher nicht geschehen war, hatten Marco Gass (CDU) und Arnold Sendler (OGL) kritisiert: »Man hätte die Eltern mitnehmen müssen.« (GEA)