Logo
Aktuell Forst

Deutlich mehr Rehe im Pfullinger Wald geschossen

Die Umstellung der Jagd in Pfullingen scheint sich auszuzahlen. Die Wildschäden in Wald und Flur gehen zurück.

Zu viel Rehwild schadet dem Wald. In Pfullingen steigen nach Einführung der Revierjagd die Abschusszahlen.   FOTO: DPA
Zu viel Rehwild schadet dem Wald. In Pfullingen steigen nach Einführung der Revierjagd die Abschusszahlen. FOTO: DPA
Zu viel Rehwild schadet dem Wald. In Pfullingen steigen nach Einführung der Revierjagd die Abschusszahlen. FOTO: DPA

PFULLINGEN. Der Wald ist gut gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft, sagt Martin Fink. Grund für das positive Resumme des stellvertretenden Bürgermeisters war der Bericht von Thorsten Beimgraben. Der Professor an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg begleitet mit seinem Team die Umstellung der Jagd in Pfullingen. Seit 2015 gibt es in der Echazstadt keine klassischen Jagdreviere mehr, sondern vergibt die Stadt Begehungsscheine. Grund für die Umstellung auf die sogenannte Regiejagd waren und sind Wildschäden am Wald. Die gehen, so deutet es sich zumindest an, zurück. Auch die Wildsauen sind nach Angaben von Beimgraben auf dem Rückzug und mieden im vergangenen Jahr das freie Feld, weil sie dort gezielt bejagt wurden. Damit seien auch die Schäden bei den Landwirten rückläufig, erklärten der Professor und Pfullingens Forstrevierleiter Bernd Mair.

Die Umstellung hat eine lange Vorgeschichte und sorgt bis heute für kontroverse Diskussionen. Schon Jahre vor 2015 waren die Differenzen zwischen der Stadt als Waldbesitzer und den Jagdpächtern nicht auszuräumen gewesen. Knackpunkt waren letztlich die Abschusszahlen für Rehwild. Weil es davon zu viel im Pfullinger Wald gab und noch gibt, funktioniert die Naturverjüngung im Forst nicht. Deshalb drohten Zertifizierer wie FSC mit dem Entzug ihres Siegels für Holz aus dem Pfullinger Wald . Nur noch als Brennholz hätte man dann die Bäume an den Mann bringen können, so Beimgraben.

Seit 2015 jagen in Wald und Flur der Stadt und der privaten Grundstücksbesitzer 30 Begehungsscheininhaber. Sowohl Arbeitseinsätze als auch Jagd koordiniert der Revierförster. So soll gewährleistet sein, dass die Interessen des Waldbesitzers berücksichtigt werden. Seither steigen die Abschusszahlen für Rehwild kontinuierlich an – von 150 im Zeitraum 2015/16 auf 250 in 2018/19. Und das ist im Wald sichtbar. Die neuste Verbissanalyse zeigt, dass der Baumnachwuchs besser gedeiht, mehr junge Pflanzen nachkommen. »Die Kuh ist vom Eis«, sagt dann auch Mair mit Blick auf die bis dato im raumstehende Aberkennung der Zertifizierung. (GEA)