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Aktuell Förderprogramm

Chance auf Modernisierung für private Gebäudebesitzer in Eningen

Im geplanten Sanierungsgebiet »Alte Weberei« gibt es auch für private Gebäudebesitzer Geld

Das Gebiet rund um die »Alte Weberei« soll neu belebt werden.foto: hailfinger
Das Gebiet rund um die »Alte Weberei« soll neu belebt werden.foto: hailfinger Foto: Claudia Hailfinger
Das Gebiet rund um die »Alte Weberei« soll neu belebt werden.foto: hailfinger
Foto: Claudia Hailfinger

ENINGEN. »Wir haben nun eine Möglichkeit – sie zu nutzen liegt an uns und an Ihnen«, sagte Bürgermeister Alexander Schweizer beim Infoabend mit Blick auf das Gebiet »Alte Weberei«, das ins Bund-Länder-Programm »Aktive Stadt- und Ortsteilzentren« (ASP) aufgenommen wurde. Sowohl für die Gemeinde als auch für private Gebäudebesitzer tut sich damit die Chance auf Belebung des Areals auf.

Ziel ist es in erster Linie, wenig oder gar nicht genutzte Flächen zu revitalisieren, dringend benötigten Wohnraum und neue Möglichkeiten für Gewerbetreibende zu schaffen. »Das läuft alles unter dem Stichwort Innenentwicklung«, erklärte Schweizer. Im Ortsentwicklungskonzept wurde das Gebiet »Alte Weberei« als »städtebauliches Problemgebiet« ausgemacht. In der ersten Grobfassung umfasst dieses das Gewerbeband entlang der Reutlinger Straße, Teilbereich bis hin zur Schillerstraße und auf der anderen Straßenseite Gebäude bis zur Augenriedstraße angrenzend. Der Plan liegt noch bis 31. Juli im Rathaus 2, Zimmer 20, aus.

Wer betroffen ist, hat das aber bereits mitbekommen. Alle Beteiligten haben einen Fragebogen erhalten, erklärte Dieter Ehlert von der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH Ludwigsburg, die seit 30 Jahren Sanierungsberater der Gemeinde ist. Sieben Sanierungsgebiete hat Ehlert in Eningen schon begleitet. Das nun geplante sei als Bindeglied zwischen den Maßnahmen in der Ortsmitte und der im Arbachtal zu sehen. Er hofft, dass viele Eigentümer den Fragebogen zurückschicken. Darin wird unter anderem erfragt, in welchem Zustand ihr Gebäude ist, wie und von wie vielen Personen es genutzt wird. Und auch, wie die Einstellung zu einer möglichen Sanierung ist.

Denn von dem Förderprogramm können nicht nur kommunale Vorhaben profitieren, sondern auch Privatleute. Das gilt sowohl für Abbruchmaßnahmen als auch für Modernisierungen. Wie hoch der Zuschuss ausfällt, sei noch offen, erklärte Ehlert am Dienstagabend vor 15 Bürgern im Rathaus. Das hänge auch von der Nachfrage ab.

Zur Verfügung steht ein vom Regierungspräsidium Tübingen bewilligter Förderrahmen von 1,3 Millionen Euro. Bund und Land übernehmen davon 60 Prozent, die restlichen 533 000 Euro trägt die Gemeinde. Wichtiger als der Zuschuss, erklärte Ehlert zudem, seien die Abschreibungsmöglichkeiten. Bis zu 100 Prozent der Modernisierungskosten seien für Private abschreibbar.

Konkret konnte er noch nicht werden. Kein Wunder: Derzeit läuft erst die Voruntersuchung, also die Bestandsaufnahme des geplanten Sanierungsgebiets. Die Ergebnisse mit Vorschlägen für Maßnahmen und Kosten sollen im vierten Quartal diesen Jahres präsentiert werden.

Alles beruht auf Freiwilligkeit

Ein halbwegs konkretes Vorhaben konnte Schweizer dann doch benennen: Der Discounter »Lidl« will von der Pfullinger Straße in Richtung Zentrum rücken. Wo und wie das im Gebiet »Alte Weberei« klappt, ist aber noch offen. Hopplahopp wird eh nichts passieren: Die Gelder sind von Januar 2019 bis April 2028 bewilligt. »Es geht darum, Dinge in den nächsten Jahren anzutreiben«, so Schweizer.

Auf Nachfrage erklärte Stefan Losch vom Amt für Finanzen und Betriebe, dass das Gebäude der »Alten Weberei«, in der heute die Firma Friedrichson zuhause ist, wohl nicht unter Denkmalschutz steht, dass die markante Fassade aber möglichst erhalten bleiben soll.

Eine wichtige Botschaft hatte Dieter Ehlert zudem im Gepäck: »Es gibt keine Zwangsmaßnahmen.« Ob Gebäudebesitzer bei der Modernisierung mitmachen, liegt ganz bei ihnen. (GEA)