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Aktuell Bergrettung

Bis zu 80 Notrufe für Bergwacht in Pfullingen und Bad Urach 2021

Die DRK Bergwacht Württemberg wirbt am europäischen Tag des Notrufs 112 für die lebensrettende Nummer. Steigende Einsatzzahlen im Land und in der Region.

Die Bergwacht im Winter-Einsatz mit Schneemobil.
Die Bergwacht im Winter-Einsatz mit Schneemobil Foto: BERGWACHT ZOLLERNALB
Die Bergwacht im Winter-Einsatz mit Schneemobil
Foto: BERGWACHT ZOLLERNALB

PFULLINGEN/BAD URACH. »Die 112 ist die erste Wahl bei Brand, Unfall oder medizinischen Notfällen. Sie muss gewählt werden, wenn es lebensgefährlich wird«, erklärt Raimund Wimmer, Pressesprecher der DRK Bergwacht Württemberg.

Zum Tag des europäischen Notrufs 112 am 11. Februar wirbt die Bergwacht für die Verwendung des 1991 eingeführten Euro-Notrufs. Er gilt kostenfrei in 26 EU-Staaten und darüber hinaus in der Türkei, der Schweiz, in Serbien, Island, Liechtenstein, Norwegen, Andorra, San Marino, Monaco und auf den Faröer-Inseln. Dank der Priorisierung der Notrufe sollen diese auch bei Netzüberlastung ankommen, da bei Bedarf zugunsten des Notrufs ein anderes Gespräch unterbrochen wird.

498 Einsätze gingen 2021 laut DRK Bergwacht Württemberg auf einen Notruf via 112 zurück. Allein für den vergangenen Januar melden die Bergretter mehr als vierzig Alarmierungen. »Vor allem bei Notfällen im unwegsamen Gelände, wie auf Wald- und Wanderwegen, beim Outdoorsport oder auf Skipisten werden die Bergrettungsspezialisten und -spezialistinnen der Bergwacht über die 112 erreicht, um schnell und kompetent Hilfe zu leisten«, erklärt Wimmer.

Genaue Zahl schwierig zu ermitteln

Die Bereitschaften Pfullingen und Bad Urach kamen laut dem Pfullinger Vorsitzenden Jochen Boley »auf rund 60 bis 80 Alarmierungen« im Jahr 2021. Eine genaue Zahl zu definieren sei schwierig, so Boley, da es auch Einsatzabbrüche gebe, falls der Rettungsdienst die Unterstützung der Bergwacht nicht benötigt oder es zu Einsatzübernahmen zwischen zuständigen Bereitschaften kommt.

»Kontinuierlich wird es mehr«, berichtet der erfahrene Bergretter angesichts steigender Einsatzzahlen. Wander- und Mountainbike-Unfälle machen den Hauptanteil aus. Auch die Anzahl an Gleitschirm-Unfällen, die bisher äußerst gering war, sei gewachsen. Die Schwankungen in den Unfallzahlen seien aber auch von äußeren Gegebenheiten abhängig, erklärt Boley. So zogen im vergangenen Jahr die schneereichen Monate Januar und Februar viele Schlittenfahrer auf die Alb, was auf den teilweise eisigen Pisten zu einer »Zuspitzung der Unfallzahlen« führte.

Stets Ansprechpartner da

Die Bereitschaften Pfullingen und Bad Urach teilen sich den Landkreis Reutlingen und verwalten ihn über ein Einsatzleitersystem. Das bedeutet, dass stets ein Ansprechpartner der Bergwacht zur Verfügung steht und den Einsatz annehmen und koordinieren kann.

Neben der Einführung des Euro-Notrufs hält Jochen Boley auch die flächendeckende Verteilung von Funkmeldeempfängern unter den Rettern für eine wichtige Entwicklung. »Jetzt geht alles viel schneller, da alle einen haben.« (GEA)