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Aktuell Unterhausen

Anschauen, probieren, mitmachen

Sommerwetter und abwechslungsreiches Angebot locken Kinder, Jugendliche und Familien in die Ortsmitte von Unterhausen.

Immer noch ein Renner. Beim Kistenstapeln ist Gleichgewicht gefragt.  FOTO: LEIPPERT
Immer noch ein Renner. Beim Kistenstapeln ist Gleichgewicht gefragt. FOTO: LEIPPERT
Immer noch ein Renner. Beim Kistenstapeln ist Gleichgewicht gefragt. FOTO: LEIPPERT

LICHTENSTEIN. Es passte irgendwie alles, nur zu Beginn des 18. Kinder-, Jugend- und Familienaktionstages gab es wegen ein paar Regentropfen aus dem leicht bewölkten Himmel ein paar lange Gesichter. Denn Gäste waren nicht so viele da wie in den vergangenen Jahren. »Aber die kommen schon noch«, gaben sich die beiden Organisatorinnen, die Schulsozialarbeiterin der Gemeinde Maria Pizzitola sowie Hauptamtsleiterin Beatrice Herrmann, optimistisch. Und tatsächlich – gemeinsam mit der Sonne, die kurz nach der Eröffnungsrede des stellvertretenden Bürgermeisters Wilfried Schneider wieder strahlte, kamen auch die Besucher in großer Zahl. Die fanden kreative, informative oder sportliche Angebote vor, für alle gab es was zum Anschauen, Mitmachen oder Ausprobieren.

»Dass dieser Tag heute zum 18. Mal stattfindet, ist für eine Gemeinde unserer Größenordnung eine tolle Sache«, sagte Schneider. Er kenne nur wenige Orte, die ein solches Angebot für die Bürger über so viele Jahre in ihrem Kalender stehen haben. Sein Dank galt den beiden Organisatorinnen, allen beteiligten Vereinen und Organisationen sowie den Mitarbeitern von Gemeinde und Bauhof, die den Tag erst möglich gemacht hatten.

Zur Einstimmung trat der Kinder- und Jugendchor des Sängerbunds auf. Bei seinem »Cupsong« war eine anspruchsvolle Koordination zwischen Singen und Klatschen vonnöten. Später sorgten die »Independent Steps« aus Pfullingen für eine tänzerische Attraktion.

Jede Menge zum Ausprobieren

Dann gab es für den Nachwuchs kein Halten mehr, weil so viele Stationen schließlich ausprobiert sein wollten. So etwa bei der Feuerwehr mit der Drehleiter den Platz aus 25 Metern Höhe anschauen, den neuen Gerätewagen Logistik (GWL) in Augenschein nehmen, Schlauchkegeln oder Grisu, den kleinen grünen Plüsch-Feuerwehrdrachen ergattern. Auch hatte die Jugendfeuerwehr eine beeindruckende Übung und – gemeinsam mit dem Bauhof der Gemeinde – Kistenstapeln als Gleichgewichtsherausforderung vorbereitet.

Die DRK-Ortsgruppe hatte ihr Bärenhospital aufgebaut, da konnten Kinder Verbände anlegen, den Blutdruck messen oder einen RTW (Rettungswagen) einmal von innen besichtigen. »Wir sind schon seit ein paar Jahren regelmäßig beim Aktionstag dabei«, betonte Jugendleiter Ioannis Gavatidis. Dies sei die einzige Möglichkeit für die Ortsgruppe, Werbung zu machen und die ist erfolgreich: Schon das eine oder andere Mal hätten sie Kinder und Jugendliche für ihre Truppe gewinnen können.

Beim Obst- und Gartenbauverein erfuhr der Nachwuchs etwas über »Bienentankstellen«, oder konnte aus Zeitungspapier kleine Blumentöpfchen basteln und Kräuterableger einpflanzen. Die Slack-Line vom Familienbüro kam genauso gut an wie die »Batakas«, neuartige Schläger, die Kindern und Erwachsenen ermöglichen sollen, ihre Aggressionen auf spielerische Art abzubauen. Das Familienspiel »Zicke-zacke Hühnerkacke« gab’s bei der Bücherei zu spielen, auch konnten die Kids dort basteln und malen.

Für Abkühlung sorgte die DLRG mit Kanu- und Kajakfahren auf der Echaz. Die Polizei kam mit ihrem Tischkicker wieder gut an, beim CVJM gab es ein ähnliches Spiel – nur viel größer – als Menschenkicker. Unter den mehr als zwanzig Anbietern waren etwa auch der Arbeitskreis Asyl, die Kinderinsel, der Kleinkinderverein, Pro Juventa, der Schützenverein oder die SG Ober-/Unterhausen dabei. Für die älteren Kids gab’s zudem Bungee Jumping, für die Kleinen Pedalo-Fahrzeuge. Das Pfullinger »N.E.I.N.-Projekt« stellte sein Selbstschutztraining vor, auch der Tagesmütterverein gab Einblicke in seine Tätigkeit.

Und weil so viele Mitmachmöglichkeiten Hunger und Durst machen, war auch wieder eine große Vielfalt an verschiedenen Köstlichkeiten im Angebot. So etwa Gözleme vom türkischen Elternverein, Wilde Kartoffeln beim Café Chai oder Pizzas und Fruchtsmoothies beim Förderverein der Grundschule. Beim Rennen der leuchtend gelben Quietsche-Entchen auf der Echaz hatten alle Teilnehmer riesigen Spaß.

Zum Selbstläufer gemausert

Krönender Höhepunkt des ereignisreichen Nachmittags war das Musical »Geschöpf der Nacht« von Andreas Schmittberger, das der Kinderchor der Grundschule Lichtenstein einstudiert hatte, und in dem es um das Thema Freundschaft, Ausgrenzung, Vergebung und Mut ging. Es sei einfach toll, »wie viele Gruppierung inzwischen beim Aktionstag dabei sind«, meinte Pizzitola am Ende und betonte, dass sich die Veranstaltung über die Jahre fast zum Selbstläufer gemausert habe. »Auch die Resonanz in der Bevölkerung wird von Jahr zu Jahr besser«, freute sich die Schulsozialarbeiterin. (GEA)