Ältere sollen in Eningen für die digitale Welt fit gemacht werden

ENINGEN. »Es war ein Start mit angezogener Handbremse«, sagt Katrin Schwaiger von der Initiative »Engagiert in Eningen«. Mitten in der Pandemie sind sie und Monika Hailfinger gestartet, um im Ort Hilfs- und Freizeitprojekte verschiedenster Art zu organisieren, um Begegnung und Gemeinschaft möglich zu machen. Gut ein Jahr ist das nun her. Trotz aller pandemiebedingter Einschränkungen haben Hailfinger und Schwaiger einige Angebote auf die Beine stellen können – und die nächsten Projekte stehen schon in den Startlöchern.

Dass die erste Aktion, die sie als Initiative organisieren würden, die Vermittlung von Impfterminen sein würde, damit hätten die beiden eigentlich nicht gerechnet. Zahlreiche Ehrenamtliche hätten sich damals eingebracht und darüber hinaus Senioren zu den Terminen begleitet. »Das Angebot war sehr gefragt«, erinnert sich Hailfinger.

Das war das nächste Angebot der Initiative ebenfalls. Im vergangenen November ging das Eninger Repair-Café an den Start. Wer will, kann dort gemeinsam mit ehrenamtlichen Reparaturexperten defekte Haushaltsgeräte wieder in Schuss bringen. Vom Saugroboter bis zur Bügelstation hätten schon die verschiedensten Geräte das Café wieder funktionstüchtig verlassen, erzählt Schwaiger.

Als neuestes Projekt im Rahmen der Initiative bietet der Eninger Karl-Heinz Hüttl nun von kommender Woche an immer dienstags von 14 bis 16 Uhr in den Räumen des Asyl-Cafés, Im Grund 4, eine kostenlose digitale Sprechstunde in Form von 30-minütigen Beratungsterminen an. Wer Hilfe beim Einrichten und Bedienen von digitalen Geräten wie Smartphone, Tablet oder Laptop benötigt, kann sich an Hüttl wenden. Egal ob es darum geht, wie man ein Video im Messenger-Dienst verschickt oder darum ein Verwaltungs-Formular online auszufüllen – Hüttl will sich Zeit nehmen, um alle Fragen individuell zu beantworten.

»Es geht mir darum, Grundwissen zu vermitteln«, sagt Hüttl. Die digitalen Funktionen sollen Schritt für Schritt erprobt werden, bei Bedarf können auch Folgetermine vereinbart werden. Da sich jedes Gerät anders verhält, sollten Interessierte allerdings ihre eigenen Geräte mitbringen. »Wer zum Termin kommen will, kann immer auch den Bürgerbus in Anspruch nehmen«, betont Hüttl außerdem. Auch er selbst gehört zum Fahrer-Team. Als ehemaliger Inhaber eines Software-Unternehmens kennt Hüttl sich mit technischen Geräten aus. Nachdem er von einem ähnlichen Projekt im Raum Nürtingen gehört hatte, habe er sich an Bürgermeister Alexander Schweizer gewandt, mit dem Vorschlag eine solche Sprechstunde auch in Eningen anzubieten. Dieser hat das Projekt dann an die Initiative übergeben. Hailfinger und Schwaiger sind sich sicher, dass ein Angebot wie dieses in Eningen gefragt sein wird: »Das bringt die Leute weiter.«

Noch vor dessen Start planen die beiden aber schon weitere Projekte, die sie im Rahmen von »Engagiert in Eningen« anbieten wollen. Ab April etwa soll ein neuer Spieletreff für Jung und Alt starten und im Sommer, wenn sich die Corona-Lage möglichst wieder entspannt hat, soll dann auch generell wieder mehr persönliche Begegnung möglich sein. Ein Begleitservice für Veranstaltungen oder auch sonst im Alltag schwebt den beiden vor. Anregungen und Wünsche für weitere Projekte seien darüber hinaus jederzeit willkommen, betonen die beiden. (GEA)

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