BAD URACH. Wenn es zu einem Herzstillstand kommt, ist schnelle Hilfe die einzige Rettung. Wie wichtig diese ist, wurde jüngst am Beispiel des dänischen Fußballers Christian Eriksen deutlich, der während eines EM-Spieles zusammenbrach und nur durch das schnelle Eingreifen beherzter Helfer überlebt hat. Die Stadt Bad Urach hält für solche Notfälle mittlerweile 24 Defibrillatoren bereit, teilt Stadtsprecher Bernd Mall mit.
Diese sogenannten Defis sind automatisierte Elektroschockgeber, die das Herz wieder zum Laufen bringen oder das gefürchtete Kammerflimmern unterbinden können. Sie sind eine Ergänzung zur Herz-Lungen-Wiederbelebung – Druckmassage genannt, mit den Händen.
Die Hälfte der 24 Geräte in Bad Urach steht für das DRK, die Freiwillige Feuerwehr oder für die Helfer vor Ort in den Ortsteilen bereit. Die anderen zwölf Defibrillatoren hängen an öffentlich zugänglichen Orten und können im Notfall von Passanten eingesetzt werden.
Durch Spenden finanziert
Die zwei neuesten Geräte kamen vor Kurzem hinzu. Eine Bürgerin aus Bad Urach hatte bei einer privaten Spendenaktion rund 5.500 Euro dafür gesammelt. Diese Geräte wurden im Dorfgemeinschaftshaus Seeburg und in der WC-Anlage im Maisental aufgehängt, berichtet Mall.
»Grundsätzlich weisen Notfallmediziner immer wieder darauf hin, dass Ersthelfer keine Scheu haben dürfen, einen solchen Laien-Defibrillator im Notfall einzusetzen«, sagt Mall. Die Geräte seien so konstruiert, dass man nichts falsch machen könne.
Bei einem Einsatz bekomme man vom Gerät eindeutige Sprachanweisungen, was zu tun und wie es zu bedienen sei. Außerdem löse das Gerät nur dann einen Elektroschock aus, wenn es vorab zum Beispiel einen Herzstillstand oder ähnliche Anzeichen bei einem Patienten selbst festgestellt habe. Wichtig sei aber, zuerst einen Notruf abzusetzen und erst dann zu helfen. »Jede Hilfe ist besser als keine Hilfe«, sagt Mall. (eg)