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Aktuell Kunst am Bau

Zum Start können Nautilus-Spiralen und Klangstühle erklingen

Rechtzeitig vor der offiziellen Eröffnung der Musikschule Pliezhausen werden tönende Möbel fertiggestellt. Kunstschmied Heiner Zimmermann schraubt bis zum Schluss

Kunstschmied Heiner Zimmermann testet seine neuen Nautilus-Spiralen vor der Eingangsfront der Musikschule Pliezhausen. In den Fe
Kunstschmied Heiner Zimmermann testet seine neuen Nautilus-Spiralen vor der Eingangsfront der Musikschule Pliezhausen. In den Fensterscheiben: Musiknoten Foto: Ralf Rittgeroth
Kunstschmied Heiner Zimmermann testet seine neuen Nautilus-Spiralen vor der Eingangsfront der Musikschule Pliezhausen. In den Fensterscheiben: Musiknoten
Foto: Ralf Rittgeroth

PLIEZHAUSEN. Man muss sie sehen: Denn wie eine klingende Nautilus-Spiralen und tönende Klangstühle aussehen, kann sich kaum jemand genau vorstellen. Außer natürlich Kunstschmied Heiner Zimmermann, der seine Werkstatt nur einen Steinwurf entfernt von der neuen Musikschule betreibt. Zurzeit ist er jeden Tag damit beschäftigt, die Klangmöbel vor dem Eingang des neuen Musikschulgebäudes zu installieren. »Das sind eben keine Instrumente, sondern Klangmöbel«, betont er dabei. Dennoch erzeugen die Elemente seiner Kreationen Töne und Schwingungen. Die Nautilusspiralen sehen aus wie überdimensionale Sitzhocker, auf deren Oberfläche spiralförmig Schneckenhauselemente eingelassen sind. Diese Elemente sind aus Eichenholz aus der Region und funktionieren wie die Aufschlagstäbe eines Xylofons. Die entsprechenden Schlägel, die sie zum Klingen bringen, stecken im Möbel, sind herausnehmbar und gleichzeitig festgebunden, damit sie auch dort bleiben, wo sie hingehören. Kunstschmied Heiner Zimmermann probiert den Klang aus, bevor er in einem weiteren Arbeitsschritt die drei würfelförmigen Klangmöbel im Boden verankert: »Wichtig sind richtige und wohltuende Klänge«, sagt er, während der Schlägel über die Holzelemente streifen lässt.

Seine Klangstühle funktionieren etwas anders. Auch sie will er noch im Boden verschrauben. Die vier Stühle warten noch auf die letzten »Rohrglocken«, die hinter der Rückenlehne fest installiert werden. Die jeweils fünf Edelstahlelemente erinnern an Orgelpfeifen, funktionieren aber im Gegensatz zu Orgelpfeifen ohne Luftgebläse: »Da kann jeder einfach mit der Hand dagegen schlagen und so Töne erzeugen. Wer gleichzeitig auf dem Klangstuhl Platz nimmt, kann die Töne spüren und auch die Vibration«, erklärt Heiner Zimmermann, als wäre es das Normalste auf der Welt. Für Pliezhausen sind seine Werke genauso neu, wie die Musikschule. (rr)