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Das Glasfasernetz in Pliezhausen wird eigenwirtschaftlich gebaut

Die Firma Unsere Grüne Glasfaser (UGG) baut einen Großteil des Hochgeschwindigkeitsnetzes im Ort. Das kostet die Gemeinde Pliezhausen nichts.

Auf dieser Rolle sind Leerrohre für den Breitbandausbau aufgewickelt. In Pliezhausen soll bald ein flächendeckendes Glasfasernet
Auf dieser Rolle sind Leerrohre für den Breitbandausbau aufgewickelt. In Pliezhausen soll bald ein flächendeckendes Glasfasernetz entstehen. Foto: Malte Klein
Auf dieser Rolle sind Leerrohre für den Breitbandausbau aufgewickelt. In Pliezhausen soll bald ein flächendeckendes Glasfasernetz entstehen.
Foto: Malte Klein

PLIEZHAUSEN. Die Zukunft des schnellen Internets in Pliezhausen ist bisher mit grauen Flecken verbunden. Denn die sogenannten hellgrauen Flecken sind die Voraussetzung für eine Förderung, weil dort die Downloadrate aktuell weniger als 100 Mbit pro Sekunde schnell ist. Bereits im Juli 2022 hat die Gemeinde Pliezhausen eine Kooperationsvereinbarung mit der OEW Breitband GmbH geschlossen, um ein Breitbandnetz zu planen und zu bauen. Diese Vereinbarung gilt aber nur für die langsamen und öffentlich geförderten Netzabschnitte. Davon gibt es aber in Pliezhausen nur wenige.

In der vergangenen Gemeinderatssitzung haben die Kommunalpolitiker daher entschieden, dass auch die übrigen Teile des Netzes ausgebaut werden sollen. Das regelt die Kooperationsvereinbarung mit der Unsere Grüne Glasfaser GmbH & Co. KG (UGG) als Joint-Venture der Allianz und der spanischen Telefónica.

Kaum Netzbereiche förderfähig

Eine Potenzialanalyse geht nämlich davon aus, dass der größte Teil des künftigen Breitbandnetzes von Pliezhausen gar nicht förderfähig ist. Das steht in der Beschlussvorlage für die vergangene Gemeinderatssitzung. Darin heißt es: »Die Potenzialanalyse lieferte für Pliezhausen einen Potenzialwert von 98 Prozent für einen sogenannten eigenwirtschaftlichen Ausbau. Es wird damit unterstellt, dass 98 Prozent der noch nicht gigabitfähigen Hausanschlüsse auch ohne Fördermittel auf längere Sicht profitabel erschlossen werden können.« Das bedeute, wie Pliezhausens Kämmerer Markus Hillenbrand in der Vorlage weiter erklärt, dass der wettbewerbliche Breitbandausbau Vorrang hat. Das wiederum bedeutet: »Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass die OEW in absehbarer Zeit mehr als die hellgrauen Flecken, also Teilbereiche von Rübgarten, Gniebel und Dörnach ausbauen wird.«

Allerdings hat sich die Firma Unsere Grüne Glasfaser (UGG) im August 2023 bei der Gemeinde Pliezhausen gemeldet und Interesse bekundet, die nicht förderfähigen Teile des Breitbandnetzes auszubauen, heißt es in der Vorlage der Ratssitzung. Das Ergebnis: »Seit wenigen Wochen steht nun fest, dass die UGG einen Netzausbau für den allergrößten Teil der verbleibenden Anschlüsse vornehmen möchte«, heißt es in der Vorlage. Die Einschränkung gelte für die aufwändiger zu erschließenden Randbereiche entlang der Bundesstraße 297 sowie Greut, dem Sportgelände Pliezhausen und Gebäuden im Außenbereich. Grundsätzlich gelte beim Ausbau, dass dieser nach EU-Recht dort, wo dies möglich ist, nach dem Wettbewerb erfolgen soll.

Anderthalb bis drei Jahre Bauzeit

Die Gemeinde begrüßt den Vorstoß der UGG: »Das ist eine große Chance und eigenwirtschaftlich, wie der Gesetzgeber es vorsieht. Wir sind froh, dass sich diese Möglichkeit auftut«, sagt Pliezhausens Kämmerer Markus Hillenbrand dem GEA. So würde der Ausbau flächendeckend und in absehbarer Zeit erfolgen. Nach einer sechsmonatigen Planungsphase rechne die UGG mit anderthalb bis drei Jahren Bauzeit. (GEA)